Ausbaupläne der E-Wirtschaft
16 Mrd. Euro für mehr Strom
Obwohl die Menschen umweltbewusster und die Geräte energiesparender werden, steigt der Strombedarf weiter. Um die Nachfrage zu decken, stellt die Interessenvertretung der österreichischen Energie-Wirtschaft "Österreich Energie", einen Aktionsplan vor. Er umfasst geplante Investitionen in Österreichs Energieversorgung im Umfang von 16 Milliarden Euro.
8. April 2017, 21:58
Morgenjournal, 24.4.2012
Gut für Energiebilanz
Der wachsende Strombedarf an sich sei nichts Schlechtes, sagt Barbara Schmidt, Generalsekretärin der "Österreich Energie". Denn 70 Prozent des Stroms stamme bereits aus erneuerbaren Energiequellen. Und je höher der Anteil der erneuerbaren Energie am Strom, desto besser ist auch die Energiebilanz Österreichs. Da gibt es aber noch einiges zu tun. Die Energieziele der Bundesregierung und die Vorgaben der EU schreiben einen Anteil der Erneuerbaren beim Gesamtenergieverbrauch von 34 Prozent vor - und das innerhalb der nächsten acht Jahre. Derzeit liegt dieser Anteil hierzulande bei 30 Prozent.
16 Milliarden Euro Investition
Die österreichischen Energieversorger müssen also den wachsenden Bedarf decken und das vor allem mit Strom aus erneuerbarer Energie. Daher wollen die Energieversorger bis 2020 insgesamt 16 Milliarden Euro investieren, sagt Schmidt. Diese Summe gehe je zur Hälfte in den Ausbau der Netze und den Bau von Anlagen.
Wasserkraftwerke sind besonders wichtig, denn Wasser gibt es in Österreich ausreichend. Außerdem ist es versorgungssicher - im Gegensatz zu Sonnen- oder Windenergie. Derzeit sind zehn zusätzliche Wasserkraftwerke im Bau, 43 weitere sind in Planung. Aber auch in kalorische Kraftwerke wird weiter investiert - als "Backbone", wie Schmidt sagt.
Billiger wird's nicht
Neben dem Bau zusätzlicher Kraftwerke müssen die bestehenden Netze verbessert und neue installiert werden. Das wird rund acht Milliarden Euro kosten. Allerdings werden die Kosten für den Bau neuer Kraftwerke und die Investitionen in die Netze am Ende auch beim jeweiligen Stromkunden ankommen. Auf lange Sicht müsse man daher laut Schmidt mit steigenden Energiepreisen rechnen.