Protest gegen Ukraine weitet sich aus
EU-Kommission kommt nicht zur Fußball-EM
Die gesamte EU-Kommission wird der Fußball-EM in der Ukraine fernbleiben. Die Kommission reagiert damit auf den Umgang der ukrainischen Führung mit der inhaftierten Oppositionspolitikerin Julia Timoschenko. Diese Woche hat auch die österreichische Bundesregierung festgelegt, dass keiner ihrer Vertreter zur EM in die Ukraine fahren wird.
23. November 2023, 15:32
Abendjournal, 3.5.2012
Raimund Löw berichtet aus Brüssel
Fußballfan Barroso fährt nicht
Auch die Europäische Kommission wird der Fußball-Europameisterschaft fern bleiben, obwohl Kommissionspräsident Barroso ein passionierter Fußballfan ist. Das soll ein Zeichen der Solidarität mit der inhaftierten Oppositionspolitikern Julia Timoschenko sein, die nach Angaben ihrer Angehörigen in der Haft misshandelt wurde.
Merkel überlegt noch
Die Ukraine warnt dagegen vor einer gefährlichen Politisierung der Euro 2012. Noch nicht entschieden hat sich die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel, die eine Behandlung der erkrankten Timoschenko in Berlin als Ausweg anbietet.
Debatte in Polen
In Polen, das die Europameisterschaft gemeinsam mit der Ukraine veranstaltet, lehnen Regierung und Präsident einen Boykott ab, ein solcher Schritt sei völlig unangemessen, meint der polnische Präsident. Der Fall Timoschenko sei zwar beunruhigend, aber nicht mit breiter Repression oder gar Blutvergießen zu vergleichen. Die nationalkonservative Opposition in Polen fordert dagegen den Boykott des ukrainischen Teils der Europameisterschaft.