Protest gegen Ukraine weitet sich aus

EU-Kommission kommt nicht zur Fußball-EM

Die gesamte EU-Kommission wird der Fußball-EM in der Ukraine fernbleiben. Die Kommission reagiert damit auf den Umgang der ukrainischen Führung mit der inhaftierten Oppositionspolitikerin Julia Timoschenko. Diese Woche hat auch die österreichische Bundesregierung festgelegt, dass keiner ihrer Vertreter zur EM in die Ukraine fahren wird.

Abendjournal, 3.5.2012

Raimund Löw berichtet aus Brüssel

Fußballfan Barroso fährt nicht

Auch die Europäische Kommission wird der Fußball-Europameisterschaft fern bleiben, obwohl Kommissionspräsident Barroso ein passionierter Fußballfan ist. Das soll ein Zeichen der Solidarität mit der inhaftierten Oppositionspolitikern Julia Timoschenko sein, die nach Angaben ihrer Angehörigen in der Haft misshandelt wurde.

Merkel überlegt noch

Die Ukraine warnt dagegen vor einer gefährlichen Politisierung der Euro 2012. Noch nicht entschieden hat sich die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel, die eine Behandlung der erkrankten Timoschenko in Berlin als Ausweg anbietet.

Debatte in Polen

In Polen, das die Europameisterschaft gemeinsam mit der Ukraine veranstaltet, lehnen Regierung und Präsident einen Boykott ab, ein solcher Schritt sei völlig unangemessen, meint der polnische Präsident. Der Fall Timoschenko sei zwar beunruhigend, aber nicht mit breiter Repression oder gar Blutvergießen zu vergleichen. Die nationalkonservative Opposition in Polen fordert dagegen den Boykott des ukrainischen Teils der Europameisterschaft.

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