Analysten raten ab

Facebook - nichts für Kleinanleger

Das soziale Netzwerk Facebook geht an die Börse und sorgt damit international für Furore. Die Gründer und Investoren von Facebook holen sich damit 16 Milliarden Euro Kapital von den Anlagern. Kleinanlegern wird aber davon abgeraten, in Facebook zu investieren. Anlageexperten heimischer Banken sind äußerst skeptisch.

Mittagsjournal, 18.5.2012

Extrem überbewertet

Der IT-Analyst von Raiffeisen Capital, Leopold Salcher, hält die Facebook-Aktie mit 38 Dollar für stark überbewertet. Die Userzahl von 900 Millionen klinge gigantisch hoch, Facebook mache je User aber nur 1,2 US-Dollar Werbeerlös. Das Unternehmen werde mit dem 26-Fachen seines Umsatzes bewertet. Die Zahlen würden nicht halten, was der weltweite Wert um Facebook verspricht, warnt Salcher.

Große Unsicherheit

Eine Investition in Facebook sei eine in das Prinzip Hoffnung und die Erwartung, dass das Netzwerk in Zukunft weiter überdurchschnittlich stark wächst. Unsicherheitsfaktoren sind aber unter anderem die Datenschutzbestimmungen in der EU. Eine weitere Verschärfung könnte die Geschäftsgrundlage von Facebook stark einschränken, warnt der Analyst. Zudem diskutiert die Werbewirtschaft zunehmend, wie effektiv die Werbung auf Facebook tatsächlich ist. Und die Konkurrenz schlägt nicht, wie etwa jene des Internet-Konzern Google.

Negative Aussicht

Alles in allem rät Salcher Kleinanlegern ab, in Facebook-Aktien zu investieren. Es bezweifelt, dass "das Unternehmen so stark wachsen kann, wie es aufgrund der hohen Bewertung wachsen muss." In einem Jahr sieht der Analyst den Aktienkurs von Facebook unter 38 Dollar.

Übersicht