Betriebsversammlung zu Tyrolean-Übergang
AUA: Unmut, aber keine Massenabgänge
Bei einer Betriebsversammlung am Flughafen Wien hat das Bordpersonal der defizitären AUA erneut seinen Unmut über den bevorstehenden Betriebsübergang auf die günstigere Regionaltochter Tyrolean zum Ausdruck gebracht. Die befürchteten Massenabgänge von Piloten dürften aber vom Tisch sein, auch Kampfmaßnahmen sind weiterhin nicht geplant.
8. April 2017, 21:58
Abendjournal, 25.5.2012
Weniger Abgänge als erwartet
Dass bis zu 300 der 600 AUA Piloten aus Protest gegen den Zwangsumstieg auf Tyrolean abwandern und den Flugbetrieb ins Chaos stürzen, davon war heute keine Rede mehr - denn viele Mitarbeiter wollen gar nicht weg, ein Wechsel zu einer Airline nach Asien oder an den arabischen Golf scheitere oft an familiären Überlegungen, sagt ein 40-jähriger Kapitän.
Auch dass die Spitzen des Bordbetriebsrats, Karl Minhard und sein Vize Wolfgang Widmann das Unternehmen nicht verlassen, sei ein Signal an die Mitarbeiter, bei der AUA zu bleiben, sagt Minhard.
Vier Flüge ausgefallen
Nach derzeitigem Stand kündigen 80 Piloten und 170 Flugbegleiter, die Kündigungsfrist läuft noch bis nächste Woche. Wegen der Betriebsversammlung ist es heute zu Verspätungen gekommen, vier Flüge auf den Strecken Wien Stuttgart und Wien Bagdad sind ausgefallen. Für das Pfingstwochenende rechnet die AUA mit keinen gröberen Problemen, sagt AUA-Sprecher Peter Thier.
Alte AUA-Ära im Vorstand zu Ende
Abseits der Betriebsversammlung ist heute bekannt geworden, dass das langjährige Vorstandsmitglied Peter Malanik die AUA nicht wie geplant Ende des Jahres, sondern mit sofortiger Wirkung verlässt. Malanik, der dem Vernehmen nach bei der Konzernmutter Lufthansa in Ungnade gefallen ist, habe um vorzeitige Auflösung des Vertrags gebeten, heißt es aus Unternehmenskreisen.