Gehalteinbußen hinnehmen oder nicht
Entscheidungstag für AUA-Piloten
Am Samstag endet die Frist, in der sich das AUA-Bordpersonal entscheiden kann, ob es den Zwangsumstieg auf die günstiger operierende Regionaltochter Tyrolean mitmachen will oder nicht. Laut Angaben des Betriebsrats könnten rund 120 Piloten und 250 Flugbegleiter abwandern.
8. April 2017, 21:58
Morgenjournal 2.6.2012
Abgänge bei der AUA
Letzter Aufruf für das AUA-Bordpersonal: bis Samstag Mitternacht können Piloten und Flugbegleiter von ihrem Sonderkündigungsrecht Gebrauch machen und das Unternehmen verlassen. Am Sonntag oder am Montag will die AUA dann offiziell bekannt geben, wie viele Mitarbeiter gehen. Dann wird wohl auch abschätzbar sein, wie teuer die Abgänge für die AUA werden. Denn Piloten, die nach dem alten AUA-Kollektivvertrag beschäftigt sind, haben beispielsweise einen Abfertigungsanspruch von bis zu 500.000 Euro pro Person.
Probleme im Flugbetrieb möglich
Laut inoffiziellen Angaben des Betriebsrats verlassen rund 120 Piloten und 250 Flugbegleiter das Unternehmen. Austrian und Tyrolean zusammengerechnet, hat der Konzern 1.000 Piloten und 2.000 Flugbegleiter. Betriebsrat und Gewerkschaft können wegen der Abgänge Probleme im Flugbetrieb nicht ausschließen, die AUA erklärt, man könne die Personalabwanderung kompensieren.
Lufthansa kann helfen
Ob es zu Flugausfällen kommen wird oder nicht, wird die verkehrsintensive Sommerreisezeit zeigen. Fakt ist, dass die AUA mit einigen Maßnahmen auf die Abgänge reagiert. So wurden 40 Piloten von Teilzeit auf Vollzeit gestuft, und mit dem Umstieg auf Tyrolean werden die Arbeitszeiten ausgedehnt, das Bordpersonal leistet also mehr Flugstunden. Dazu kommt, dass die AUA wegen der laufenden Flottenbereinigung vier Flugzeuge weniger im Einsatz hat als normal, dadurch "spart" man sich Piloten. Bei Engpässen kann man außerdem auf Hilfe aus dem Lufthansa-Konzern zurückgreifen. Davon abgesehen gibt es international auch Airlines, die sich auf kurzfristige Aushilfsdienste bei anderen Fluglinien spezialisiert haben, so genannte Wet-Leases. im Notfall könnte die AUA also auch eine solche Aushilfsairline beauftragen.