Spannungen Türkei/Syrien nehmen zu

Nach dem Abschuss einer türkischen Militärmaschine durch die syrische Luftwaffe fordert der türkische Regierungschef Recep Tayip Erdogan den Sturz des syrischen Staatschefs Bashar al Assad. Er will die Aufständischen in Syrien künftig verstärkt unterstützen. Eine NATO-Sondersitzung zu dem Thema endet mit einer scharfen Verurteilung des Regimes in Damaskus.

Abendjournal, 26.6.2012

NATO: Inakzeptabel

Recep Tayip Erdogan spart nicht mit Drohungen und seine NATO-Partner in Brüssel geben dem türkischen Ministerpräsidenten Rückendeckung in dem Konflikt mit Syrien, aber ein militärisches Eingreifen erwägen sie zumindest derzeit nicht. Nato- Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen: „Wir bewerten den Abschuss als inakzeptabel und verurteilen ihn in schärfster Weise. Wir werden die Lage genau beobachten, so Rassmussen. Seine zuletzt übliche Aussage, dass die NATO in Syrien nicht intervenieren wolle, wiederholt der Nato-Generalsekretär dieses Mal nicht, er garantiert der Türkei aber die volle Solidarität des Bündnisses.

Edogan droht

Erdogan kann also zufrieden sein, er hat ja die Nato-Sondersitzung beantragt und auch sonst alles unternommen, um das Interesse der Weltöffentlichkeit für den Konflikt zu wecken, unter anderem mit einem Brief an den UNO-Sicherheitsrat, in dem er den Luftzwischenfall als feindlichen Akt anprangert.

Und in einer Rede im Parlament in Ankara droht der türkische Regierungschef dem Regime in Damaskus ganz offen mit militärischen Aktionen, sollten sich eine derartige Aggressionen wiederholen: „Die Einsatzregeln der türkischen Streitkräfte sind geändert worden. Jeder syrische Soldat, der sich der türkischen Grenze nähert, wird jetzt als Bedrohung betrachtet“, so Erdogan. Und das kommt einer Kriegserklärung schon sehr nahe.

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