Verhandlungen vor EU-Gipfel
Vor dem EU-Gipfel in Brüssel wird bis zur letzten Minute heftig verhandelt, allerdings hinter verschlossenen Türen. Nach dem Treffen der Staats- und Regierungschefs von Deutschland, Frankreich, Spanien und Italien in Rom sind am Abend die Finanzminister der vier EU-Staaten zu Beratungen in Paris zusammengetroffen.
8. April 2017, 21:58
Morgenjournal, 27.6.2012
Eva Twaroch berichtet aus Paris.
Keine Ergebnisse bekannt
An den Gesprächen nahmen neben Gastgeber Pierre Moscovici der deutsche Finanzminister Wolfgang Schäuble, sein spanischer Kollege Luis de Guindos, der stellvertretende italienische Finanzminister Vittorio Grilli sowie EU-Währungskommissar Olli Rehn teil, wie ein französischer Regierungsvertreter mitteilte. Über Ergebnisse wurde zunächst nichts bekannt. Moscovici hatte zuvor gemahnt, von den Europäern würden endlich "strukturelle Lösungen erwartet".
Beim EU-Gipfel am Donnerstag und Freitag geht es um einen Wachstumspakt für Europa. Gleichzeitig erörtern die Staats- und Regierungschefs die Lage in kränkelnden Mitgliedstaaten wie Griechenland und Spanien. Außerdem sollen Brüsseler Vorschläge diskutiert werden, die Finanzpolitik enger zu verzahnen und gemeinsam über nationale Haushalte zu entscheiden.
Merkel trifft Hollande
Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel hatte vor dem Treffen der Finanzminister einer gemeinschaftlichen Haftung für Schulden europäischer Staaten erneut eine deutliche Absage erteilt. Eine gesamtschuldnerische Haftung werde es nicht geben, "so lange ich lebe", sagte Merkel nach Angaben aus Teilnehmerkreisen in einer Sitzung der FDP-Bundestagsfraktion. Am Mittwoch wird sich Merkel mit Präsident Francois Hollande in Paris treffen.