5,5 Prozent Plus - Arbeitslosigkeit steigt

Die schwächere Konjunktur macht sich auch am Arbeitsmarkt wieder stärker bemerkbar: Die Arbeitslosigkeit steigt weiter. Im Juni haben inklusive Schulungsteilnehmern 283.000 Menschen keinen Job gehabt.

Abendjournal, 2.7.2012

Hauptgrund schwache Konjunktur

220.000 Menschen sind im Juni Arbeitslos gemeldet gewesen, das sind um 5,8 Prozent mehr als vor einem Jahr. Dazu kommen rund 63.000 Schulungsteilnehmer. In Summe haben somit 283.000 Menschen keinen Job. Hauptgrund ist die schwächere Konjunktur. Wenn die Zahl der Aufträge schwanken, sind Leiharbeiter am stärksten betroffen. Unter ihnen steigt die Arbeitslosigkeit fast 10 Mal so stark wie unter den direkt in der Industrie Beschäftigten. Besonders hoch ist die Zahl der Arbeitslosen auch unter den weniger gut Ausgebildeten im Gesundheits- und Sozialbereich. Am Bau macht sich die schwächere Auftragslage ebenfalls bemerkbar. Von der Arbeitslosigkeit am stärksten betroffen sind Ausländer, Ältere und Männer, weniger betroffen sind hingegen Frauen und Jugendliche.

Hilfe für ältere Arbeitnehmer

Das Jahr sei nicht einfach, sagt Sozialminister Rudolf Hundstorfer (SPÖ) und kündigt weitere Unterstützung der Regierung an. So hätte der Nationalrat gerade zusätzliche 20 Millionen Euro für Aktivierungsmaßnahmen für ältere Arbeitnehmer vorgesehen. Für jüngere gebe es „das volle Programm“. In Vorbereitung sei auch, im nächsten Jahr einen dreistelligen Millionenbetrag für ältere Arbeitnehmer zur Verfügung zu stellen.

Gut im EU-Vergleich

Nach Bundesländern ist die Arbeitslosigkeit in der Steiermark und im Burgenland am höchsten, am niedrigsten ist sie in Kärnten und Vorarlberg. Im EU-Vergleich hat Österreich mit einer Quote von 4,1 Prozent immer noch die niedrigste Arbeitslosenrate.