Hundstorfer verteidigt Invaliditätspensionsreform
Sozialminister Rudolf Hundstorfer (SPÖ) hat die Kritik des AMS an der Reform der Invaliditätspension zurückgewiesen. Es sei wenig wahrscheinlich, dass der Staat arbeitsunfähigen Universitätsabsolventen künftig ein neues Studium zahlen müsse. Daher werde man an dem Gesetz auch nichts mehr ändern.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 30.7.2012
Katja Arthofer
"Akademiker sind vielfältig vermittelbar"
Ein möglicher Rechtsanspruch ließe sich zwar ableiten, so Hundstorfer, allerdings glaube er nicht, dass viele Akademiker davon Gebrauch machen würden. Zum einen seien diese weit weniger von Arbeitslosigkeit betroffen, und zum andern stünden Akademikern weitaus mehr Berufsmöglichkeiten offen.
Auch wenn jemand aufgrund von Krankheit seinen ehemaligen Beruf nicht mehr ausüben könne, sei in den meisten Fällen kein weiteres Studium notwendig. "Akademiker sind vielfältig vermittelbar", glaubt auch Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner (ÖVP).
Konkret geht es um einen Passus im neuen Gesetz, der Arbeitnehmern das Recht auf eine neue, gleichwertige Ausbildung einräumt, wenn diese ihren alten Beruf aufgrund einer Erkrankung nicht mehr ausüben können. Diese Regelung zielt - theoretisch - vor allem auf Lehrberufe ab. AMS-Vorstand Herbert Buchinger hatte kritisiert, dass auch Universitätsabsolventen Anspruch auf ein gleichwertiges Studium haben könnten.