Börse: Griechenland spaltet die Eurozone

Für Griechenland stehen im Kampf gegen die Staatspleite wieder einmal entscheidende Tage bevor: In dieser Woche soll es gleich mehrere Krisentreffen geben. Die EZB plant gleichzeitig neue Ankäufe von Staatsanleihen, aber nur, wenn sich die betreffenden Länder unter den Euro-Rettungsschirm stellen. Spanien hat aber ganz eigene Pläne.

Morgenjournal, 20.8.2012

Hollande zu Krisentreffen nach Berlin

Laut einem Bericht des deutschen Nachrichtenmagazins Spiegel braucht Athen 2,5 Milliarden Euro. Das soll das Ergebnis der jüngsten Erkundungstour von Experten der EU-Kommission, Europäischer Zentralbank und Internationalem Währungsfonds sein. Jetzt stellt sich die Frage, was zu tun ist und da sind die Positionen der wichtigsten Euroländer unterschiedlich.

Frankreich ist für weitere Hilfsgelder für Athen, Deutschland schließt nicht mehr aus, dass die Griechen die Eurozone verlassen werden. Am Donnerstag kommt Frankreichs Präsident Francois Hollande zu einem Krisentreffen nach Berlin.

EZB will Staatsanleihen kaufen

Im Kampf gegen die Schuldenkrise in Europa plant die EZB jetzt offenbar den Ankauf von Staatsanleihen, sobald die Zinsen eine bestimmte Höhe erreichen. Einerseits will die EZB so die Finanzierungskosten finanzschwacher Länder unter Kontrolle halten, andererseits sollen die Zinsen in der Eurozone nicht zu weit auseinander driften.

EZB-Chef Mario Draghi hat Anfang des Monats schon in Aussicht gestellt, dass die Notenbank wieder Staatsanleihen kaufen könnte. Allerdings müssten die Schuldenländer zuvor den Euro-Rettungsfonds um Hilfe bitten und das bedeutet, dass sie sich strengen Spar- und Reformauflagen unterwerfen müssten.

Zwei Kandidaten für eine solche Unterstützung wären Spanien und Italien. Beide haben bisher aber noch nicht um Hilfe gebeten. Spanien stellt derzeit sogar einen eigenen Rettungsfonds zusammen, der einzelnen spanischen Regionen helfen soll.