ÖVP-Rochaden abgewendet
Hat ÖVP-Chef Michael Spindelegger eine größere Rochade im ÖVP-Regierungs- und Parlamentsteam angedacht? Vielleicht wurde bei der gestrigen Sitzung tatsächlich nicht mehr übers Personelle gesprochen. ÖVP-Wirtschaftsbundobmann Christoph Leitl bestätigt jedenfalls heute: Da hat sich was getan, im Vorfeld dieser Sitzung.
8. April 2017, 21:58
Abendjournal, 31.8.2012
Spindelegger: "Diskussion ist beendet"
ÖVP-Bundesobmann Michael Spindelegger stellt zu den gestern Abend aufgetauchten Gerüchten um eventuelle personelle Veränderungen in seinem Spitzenteam fest: "Ich habe sie nicht vor, ich habe sie nicht vor gehabt – und damit ist die Diskussion auch beendet." Er denkt, es gäbe ein Biotop, wo solche Gerüchte wachsen. Er habe aber kein Interesse, dass die Gerüchtebörse weitergeht.
Leitl spricht von "Überlegungen"
Doch da war was, bestätigt heute Christoph Leitl, Obmann der ÖVP-Teilorganisation Wirtschaftsbund, im Gespräch mit ORF-Radio Oberösterreich: "Es hat da eine Überlegung gegeben." Leitl sagt, er hätte seine Bedenken bezüglich eines Wechsels von Spindelegger ins Finanzministerium geäußert. "Es sind schon zwei Vorgänger von Michael Spindelegger im Finanzministerium gescheitert, weil man nicht auf allen Hochzeiten gleichzeitig tanzen kann", meint der Wirtschaftsbundobmann. Leitl hält Spindelegger aber für einen geeigneten Spitzenkandidaten für die Nationalratswahl 2013, weil dieser "sich sehr bemühe und grundanständig sei". Verbesserungsbedarf sieht Leitl in der Kommunikation und Abstimmung innerhalb der ÖVP.
Pröll kritisiert Öffentlichkeit und Medien
Niederösterreichs ÖVP-Obmann Erwin Pröll weist Medienvermutungen zurück, er habe den letztlich nicht stattgefundenen Wechsel Spindeleggers ins Finanzministerium gewollt. Von "einer reinen Lüge" spricht Pröll und mahnt die Öffentlichkeit – vor allem den Journalismus – zu mehr Seriosität. Und Pröll fügt hinzu: Er würde es nicht für ein Malheur halten, wenn ein Parteiobmann seine personellen Überlegungen anstellt.