Berlakovich zum Aus für E10

Allen Widerständen zum Trotz hat Landwirtschafts- und Umweltminister Nikolaus Berlakovich (ÖVP) bis zuletzt an der Einführung von E10 in Österreich festgehalten. Dass diese nun ausgesetzt wird, begründet Berlakovich damit, dass die EU-Kommission Biotreibstoffe neu bewerten und bis 2020 an E5 festhalten will.

Morgenjournal, 18.9.2012

Umweltminister Nikolaus Berlakovich (ÖVP) im Gespräch mit

Unsachliche E10-Debatte

ÖVP-Umweltminister Berlakovich hat bis zuletzt an der Einführung von E10 in Österreich festgehalten. Gestern musste er zurückrudern und das Aussetzen der Einführung bekanntgeben. Dabei verweist er auf die nicht gerade einfache Ausgangssituation: "Dass diese Debatte von Anfang an schwierig war, war klar. Denn in Deutschland hat es Schwierigkeiten bei der Einführung gegeben und durch die Dürre in den USA ist eine "Teller-Tank-Debatte" in Österreich entstanden, wo eine sachliche Diskussion zugegebenermaßen immer schwieriger wurde."

Generelle Neubewertung durch EU

Dass E10 nun vorläufig nicht kommt, liege nicht an einem Meinungsschwenk des Ministers. "Dass jetzt die europäische Ebene sagt, wir beurteilen Biotreibstoffe neu, ist eine völlig neue Lage. Da muss man handeln und das habe ich getan", erklärt Berlakovich und will E10 noch nicht ganz abschreiben: "Die europäische Kommission sagt nicht, dass E10 nicht kommen soll, sondern dass die Biotreibstoffe generell einer Neubewertung unterzogen werden." Zudem sei die Diskussion im Fluss, außerdem gebe es durchaus unterschiedliche Meinungen innerhalb der Kommission.

E10 nicht tot

Der Umweltminister räumt aber ein, dass die Kommissionspläne, ab 2020 auf Treibstoffe der zweiten Generation – also Treibstoffe aus Stroh, Holz oder organischen Abfällen – zu setzen, sinnvoll seien. Trotz allem hält Berlakovich E10 nicht für tot. Er könne sich eine Einführung in Österreich zu einem späteren Zeitpunkt vorstellen. Einen Rücktritt schließt der Minister definitiv aus, da es sich bei E10 ja nur um eine Klimaschutzmaßnahme handle.