China: Vize-Ministerpräsident wieder aufgetaucht
In China wird in wenigen Wochen ein großer Prozess der Machtübergabe eingeleitet. Beim 18. Parteikongress der Kommunistischen Partei Chinas wird Präsident Hu Jintao die Macht an seinen Nachfolger abgeben. Für Aufregung sorgte in den letzten Wochen das Verschwinden das aussichtsreichsten Kandidaten, Xi Jinping.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 19.9.2012
Kräftiges Lebenszeit von Xi Jinping
Energisch schüttelt er die Hand des US-Verteidigungsministers in der großen Halle des Volkes in Peking. Xi Jinping ist wieder da, er wirkt gesund und in guter Stimmung. Damit haben wochenlange Spekulationen und Gerüchte über sein Verschwinden vorerst ein Ende. Über zwei Wochen lang war der chinesische Vizepräsident Xi Jingping verschollen, offizielle Erklärung gab es dafür keine und so kochte die Gerüchteküche: Zuerst war von einer Sportverletzung die Rede, bald schon reichte die Erklärungspalette von Herzinfarkt bis zu einem Attentat vor dem Hintergrund eines Machtkampfes innerhalb der Kommunistischen Partei.
Keine offizielle Erklärung
Xi Jinping ist immerhin der vielleicht schon bald mächtigste Politiker Chinas. Er könnte zum Nachfolger von Präsident Hu Jintao ernannt werden, zunächst als Parteichef beim großen Parteikongress Mitte Oktober, dann im Frühling könnte er zum Staatschef ernannt werden und die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt für die nächsten zehn Jahre lenken. Die Spekulationen über den Hintergrund seines Verschwindens aus der Öffentlichkeit zeigen die immer größer werdende Diskrepanz auf, zwischen der alten intransparenten Informationspolitik der Kommunistischen Partei Chinas und der neuen Internet und Medienwelt, in der Informationen mit Lichtgeschwindigkeit um die Welt flitzen. Doch auch nach seinem Wiederauftauchen hüllt sich Xi Jinping in Schweigen. Bis heute gibt es keine offizielle Erklärung für seine mehr als zweiwöchige Abwesenheit.