Stronach: Kooperation, wenn Werte stimmen
Frank Stronach will mit seiner Partei bei der Wahl Erster werden, mit den zentralen Botschaften Wirtschaft ankurbeln sowie Schulden und Bürokratie abbauen. An Details werde noch gearbeitet, so Stronach. "Im Journal zu Gast" legt er sich aber fest, dass er sich eine Zusammenarbeit mit allen Parlamentsparteien vorstellen könne, sofern sie seine Werte übernehmen. Wenig transparent zeigt sich Frank Stronach aber, wie viel er in seine neue Partei investiert.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 29.9.2012
Frank Stronach bei Andreas Jölli "Im Journal zu Gast"
Regieren ohne Koalition
Frank Stronach sagt, er strebe an, erster zu werden. "Ich setze mir immer ein hohes Ziel." Auf bestimmte Prozentzahlen will er sich aber nicht festlegen. Und er könne sich grundsätzlich vorstellen, mit allen Parlamentsparteien zusammenzuarbeiten, solange sie die Werte des Teams Stronach unterstützen - egal welche Partei: "Wenn die Werte passen, dann passt alles." Stronach will zwar in die Regierung kommen, aber nach der Wahl keine Koalition eingehen.
Begrenzte Transparenz
Apropos Werte: Der Millionär Frank Stronach hat die Werte Wahrheit, Fairness und Transparenz auf seine Fahnen geheftet, über Geld will er aber keine Auskunft geben. "Das ist eine schlechte Tugend, wenn man über das Geld spricht. Ich habe genug, dass meine Familie und ich nicht mehr hungern brauchen." Gewisse Dinge seien eben privat, so Stronach. Er will aber auch noch keine Auskunft darüber geben, wie viel Geld er in seine Partei investieren will.
Euro als Thema für "Weisenrat"
Frank Stronach rechtfertigt seinen Schwenk in einer zentralen Frage der EU-Politik: Zuerst hat er sich für eine Rückkehr zum Schilling ausgesprochen, dann viele verschiedene Euros vorgeschlagen. Jetzt fühlt er sich missverstanden und erklärt, an der wirklichen Linie werde noch gearbeitet. Er habe nie gesagt, dass man zum Schilling zurückgehen müsse, das sei ein "kompliziertes Thema", zu dem es bisher nur Vorschläge gebe. Er wolle noch einen "Weisenrat" einbeziehen und das Thema mit "Fachexperten richtig durchleuchten". Das jetzige System funktioniere jedenfalls nicht und sei für die Banken zugeschnitten und die Bürger müssten dafür in Form von höheren Steuern bezahlen.
Schulden und Studiengebühren
Ein großes Anliegen ist Stronach der Abbau der Staatsschulden. Das beginne mit einem ausbalancierten Budget und einem "kleinen Überschuss", mit dem man anfange die Schulden zurückzuzahlen. Erreichen will er das durch den Abbau der Verwaltung und die Ankurbelung der Wirtschaft. Dabei müsse alles gemeinsam mit einem Weisenrat diskutiert werden, ob man es wirklich brauche.
Zum Thema Studiengebühren: Stronach will Studiengebühren in jenen Fächern einheben, die überlaufen sind und schlechte Arbeitsplatzchancen bestehen. Das müsse aber ein zuständiger Minister verfeinern und ausarbeiten.
Die Werte, das Gold und die Demokratie
Grundsätzlich will Stronach mit seiner Initiative dazu beitragen, dass es gerade nicht das Geld ist, das anschafft. "Das muss verhindert werden, dass jene, die das Gold haben, weiter dominieren. Für das lebe ich." Wichtig seien die Werte, Menschenrechte, Demokratie. Zwar gebe er in seiner Partei die Werte vor, aber das sei aufgebaut auf Demokratie, so Stronach.