Athener Börse und Euro unter Druck

Für Griechenland wird die Zeit also immer knapper. Noch immer ringen Athen und seine Geldgeber um die nächsten Schritte in der Euro-Krise. An der Börse von Athen sind die Kurse um fast sechs Prozent eingebrochen. Auch der Euro gerät unter Druck

Morgenjournal, 30.10.2012

Barbara Battisti und Andrea Maiwald

Bankbilanzen verspätet

Vor allem die Aktien von Banken sind abgestürzt, denn das griechische Finanzministerium hat mitgeteilt, dass die Bankbilanzen für das zweite Quartal erst am 30. November veröffentlicht werden. Der Grund für diese Verschiebung: Es gibt noch immer keine Einigung darüber, wie viel Kapital die griechischen Banken künftig brauchen. Die Verhandlungen mit EU und Internationalem darüber laufen noch.

Euro-Kurs gesunken

Das griechische Tauziehen hat auch den Kurs des Euro unter Druck gebracht. Denn auch wenn sich Deutschland vehement dagegen wehrt, halten viele Experten einen zweiten Schuldenschnitt für Griechenland für unausweichlich. Und diesmal würden vor allem öffentliche Gläubiger betroffen sein. Viele Bankexperten gehen jedenfalls nicht mehr davon aus, dass die Europäischen Staaten das Geld, das bisher nach Griechenland geflossen ist, jemals wieder sehen werden. Und das schwächt auch die Gemeinschaftswährung, der Euro ist zeitweise unter einen Kurs von 1,29 Dollar gesunken.
Die Börsen in den USA bleiben wegen des Hurrikans Sandy auch heute noch geschlossen. Dass die Impulse von der Wall Street fehlen, merkt man an den Umsätzen in Europa und Asien. Die Investoren wagten sich derzeit kaum aus der Deckung.