Filzmaier: Bei US-Wahl alles möglich
Für den Politologen und USA-Kenner Peter Filzmaier ist bei der Präsidentschaftswahl alles möglich, wobei Filzmaier aber die größeren Chancen bei Barack Obama sieht. "Aber ganz sicher ist es nicht, dass er schon gewonnen hat", so Filzmaier im Ö1 Morgenjournal.
8. April 2017, 21:58
Morgenjournal, 5.11.2012
Politologe Peter Filzmaier im Gespräch mit Andrea Maiwald
Knappe Szenarien
Das Spektrum möglicher Ergebnisse reiche von einem relativ klaren Erfolg Obamas bis hin zu einem ganz knappen Sieg Mitt Romneys, so Filzmaier. Bei einem knappen Ergebnis seien rechtliche Auseinandersetzungen über die Wahlverfahren zu erwarten, was schon bei der Registrierung der Wähler beginne. Die ungünstigste Variante wäre, dass beide Kandidaten genau gleich viele, nämlich 269 Wahlmännerstimmen bekommen. "Dann würde es verfassungsrechtlich kompliziert und wahrscheinlich auch krisenhaft werden." Denn dann müsste das Repräsentantenhaus den Präsidenten küren, was mit Streitigkeiten und wenig Transparenz verbunden wäre.
Schlüsselstaaten Ohio und Florida
Entscheidend seien nun die Umfragen aus den rund zehn Schlüsselstaaten. Dort liege Obama in acht deutlich vorne und sei daher der Favorit. Es sei aber bemerkenswert, dass sich ein Amtsinhaber der Wiederwahl nicht sicher sein könne. Besonders wichtig ist dabei der Sieg in Ohio, einem Staat, in dem alle Bevölkerungsschichten vertreten seien. Obama als auch Romney müssten dort Botschaften aussenden, die für den Farmer genauso geeignet sind wie für den Fabriksarbeiter.
Zünglein an der Waage könne neuerlich, wie im Jahr 2000, der Bundesstaat Florida sein - eher konservativ, aber mit vielen Zuwanderern aus dem Norden und eine hohen Anteil jüdischer Bevölkerung, die eher für Obama stimmen, so Filzmaier: "Von den drei großen unentschiedenen Staaten Florida, Pennsylvania und Ohio muss ein Möchtegern-Präsident mindestens zwei gewinnen."