Das war die Wahlnacht

In den USA ist die Wahl geschlagen, Präsident Barack Obama wurde von den Amerikanern im Amt bestätigt. Sein Kontrahent Mitt Romney von der republikanischn Partei konnte nicht die Mehrheit der entscheidenden Wahlmännerstimmen auf sich vereinen. Lange Zeit sah es heute Nacht nach einem knappen Rennen aus, am Schluss war dann doch alles klar für Obama.

Mittagsjournal, 7.11.2012

Langes Warten

Als der bekannte Moderator der Fernsehstation CNN, Wolf Blitzer, das Ergebnis verkündet, ist es kurz vor halb sechs Uhr früh unserer Zeit. Eine spannende Wahlnacht neigt sich mit dem Sieg von Präsident Barack Obama dem Ende zu. Aller Augen waren von Anfang an auf die Schlüsselstaaten gerichtet, die sogenannten Swing States, in denen die Chancen der Kandidaten etwa gleich hoch waren. Wer sie gewinnt, der würde auch die Wahl für sich entscheiden, das war klar. Es war ein langes Warten. Die TV-Stationen mussten immer wieder wiederholen: Das Ergebnis ist noch zu knapp, es ist noch zu früh, um zu sagen, wer in dem einen oder anderen Schlüsselstaat gewonnen hat.

Nach Ohio alles klar

Inzwischen quillt auch der Internet-Kurznachrichtendienst Twitter über: 20 Millionen Nachrichten - sogenannte Tweets - werden zur US-Wahl abgesetzt. Dann gehen erste wichtige Staaten an Barack Obama und das Zählen der Wahlmännerstimmen beginnt. Schließlich schaut alles auf Ohio mit seinen 18 Wahlmännern, die den Präsidenten über die magische Grenze von 270 Stimmen bringen würden. Als Obama dort knapp aber doch gewinnt - Vorsprung rund 100.000 Stimmen - ist alles klar. In zahlreichen Staaten gehen seine Anhänger auf die Straßen und feiern.

Erwartungen an zweite Amtszeit

"Vier weitere Jahre" skandieren sie, vier weitere Jahre für Obama im Weißen Haus. "Vier weitere Jahre für einen afro-amerikanischen Präsidenten, das ist historisch", sagt einer seiner Anhänger. - "Obama weiß jetzt, wie der Kongress arbeitet, daher wird er viel mehr weiterbringen, als bisher. " - "Ich habe kein anderes Ergebnis erwartet und bin jetzt sehr glücklich. Der Klimawandel ist zuletzt aus der Diskussion verschwunden, hoffentlich er konzentriert sich jetzt wieder darauf." - "Er ist ein guter Präsident für die globale Politik, für Amerika und speziell für Europa", meint ein anderer Anhänger. "Ich war anfangs ein bisschen besorgt, aber dann war ich sicher, dass meine Generation das Land voranbringen würde." Es ist tatsächlich ihre Generation, die Obama den Sieg beschert hat. Vor allem junge Menschen haben ihn gewählt, Frauen, Afro-Amerikanerer und Hispanics. Weiße und Männer waren auf Romneys Seite, das hat aber nicht genügt.

Florida ändert nichts mehr

Romney selbst gesteht seine Niederlage erst eineinhalb Stunden später ein: "Ich habe Präsident Obama gerade am Telefon zu seinem Sieg gratuliert. In einer Zeit großer Herausforderungen bete ich, dass er unsere Nation erfolgreich führt." Der einzige Bundesstaat, der bisher nicht ausgezählt ist, ist übrigens Florida. Dort ist es ganz knapp, deshalb wurde das Zählen vorerst gestoppt. Am Ausgang ändert das Ergebnis aber ohnedies nichts mehr, Obama führt schon jetzt bei den Wahlmännern uneinholbar mit 303 zu 206 Stimmen.