Heinisch-Hosek wirbt für Väterkarenz

Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ) bemüht sich weiter, Männer für die Kinderbetreuung zu begeistern. Sie will, dass 2015 20 Prozent der Väter in Karenz gehen. Aktuell sind es knapp fünf Prozent. Erreichen will die Ministerin diese Steigerung durch die Fortsetzung der Informationskampagne "Echte Männer gehen in Karenz".

Mittagsjournal, 12.11.2012

Auch Nutzen für Wirtschaft

Mit der Fortsetzung der Kampagne "Echte Männer gehen in Karenz" will Frauenministerin Gabriele Heinisch Hosek (SPÖ) den Vätern Mut machen, bei den Kindern zu Hause zu bleiben: "Mein Appell: Traut euch liebe Väter, geht in Karenz! Diese Zeit gehört euch und euren Kindern. Und ihr werdet sehen: Niemand bringt sie euch zurück, und es macht alle zufriedener."

Profitieren davon würden Mütter, Väter und auch die Wirtschaft, ist Heinisch Hosek überzeugt: "Wenn Väter diese Zeit daheim verbringen, wo sie so viele andere Erfahrungen sammeln als sie es üblicherweise im Berufsleben tun, wo sie sozial kompetent, ausgestattet mit Krisenmanagement, in den Beruf wieder einsteigen können – auch die Wirtschaft hat etwas davon."

Papa-Monat für Privatwirtschaft

Im Schnitt gehen 17 Prozent der Väter in Karenz, bleiben allerdings nur zwei bis drei Monate zu Hause. Dadurch ergeben sich stark abweichende Monatswerte. Laut den Karenzdaten von September sind durchschnittlich nur fünf Prozent der Väter in Karenz – bei der kürzesten Variante sind es allerdings zehn Prozent. Zusammenfassend gilt also: je kürzer die Karenzzeit, desto mehr Väter bleiben bei den Kindern. Die Frauenministerin will, dass bis 2015 quer durch alle Varianten für Kindergeldbezieher jeder fünfte Vater in Karenz geht. Damit Frauen tatsächlich die Wahlfreiheit haben, wann sie wieder in den Beruf einsteigen wollen, fordert Heinisch Hosek den Ausbau der Kinderbetreuungseinrichtungen. Außerdem solle der Papa-Monat endlich auch in der Privatwirtschaft eingeführt werden.