EU will CO2-Abgabe für Airlines aussetzen
Die EU-Kommission will die umstrittene Klimaschutzabgabe, die Fluggesellschaften seit Anfang des Jahres zahlen müssen, teilweise aussetzen. Die Abgabe hatte nämlich zu einem Handelsstreit zwischen Europa, den USA und Asien geführt.
8. April 2017, 21:58
Abendjournal, 12.11.2012
USA und Asien drohten EU
Je mehr klimaschädliches CO2 eine Fluggesellschaft ausstößt, desto teurer soll es für die Airline werden. Das war der Plan der EU-Kommission, und deshalb hat sie im Jänner die Luftfahrt-Klimaschutzabgabe eingeführt. Diese Abgabe gilt aber nicht nur für innereuropäische Flüge, sondern auch für Flüge von und nach Europa.
Das hat vor allem Airlines in den USA und Asien erzürnt: Sie sehen nicht ein, warum sie für den europäischen Klimaschutz zur Kasse gebeten werden. Es kam sogar zu Handelssanktionen, so hat beispielsweise China den bereits vereinbarten Kauf von mehreren Maschinen des europäischen Flugzeugbauers Airbus wieder abgeblasen.
Abgabe nurmehr innerhalb Europas
Jetzt rudert Brüssel zurück: Um den Handelsstreit nicht weiter zu verschärfen, soll die Klimaabgabe vorerst nicht mehr für Flüge von und nach Europa eingehoben werden. Auf Verbindungen innerhalb Europas bleibt sie dagegen weiter bestehen. Das hat EU-Klimakommissarin Connie Hedegaard heute mitgeteilt. Die teilweise Aussetzung der Abgabe ist bis Herbst 2013 befristet, EU-Staaten und Europaparlament müssen dem Vorschlag noch zustimmen.
Weltweite Regelung gefordert
Aus Hedegaards Sicht liegt der Ball in Sachen Klimaschutz nun bei der internationalen Luftfahrtorganisation ICAO: Die Klimakommissarin hofft, dass die ICAO in Verhandlungen einen Weg findet, auch Airlines in den USA und Asien zur Teilnahme am Klimaschutz zu bewegen. Gelingt das nicht bis Herbst 2013, werde die Luftfahrt-Klimaschutzabgabe wieder vollständig eingeführt, so Hedegaard.