Österreichs Wirtschaft ist geschrumpft
Österreichs Wirtschaft hat wegen der Schuldenkrise weiter an Fahrt verloren. Heuer im dritten Quartal, also von Juli bis September, ist die Wirtschaft um 0,1 Prozent geschrumpft - im Quartal davor gab es noch ein geringes Wachstum. Eine Zeit lang dürfte es mit Österreichs Wirtschaft noch bergab gehen, nächstes Jahr sollte sich die Lage dann etwas bessern, prognostiziert das Wirtschaftsforschungsinstitut (WIFO).
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 15.11.2012
Schwächelnde Nachbarn
Österreich kann sich der Krise im Euroraum nicht entziehen und leidet unter den wirtschaftlichen Problemen und Konjunktureinbrüchen in den Nachbarländern Italien, Ungarn und Tschechien, sagt WIFO-Konjunkturexperte Marcus Scheiblecker: "So dass diese drei Länder einen gesondert dämpfenden Effekt für die österreichische Wirtschaft ausüben."
Schlecht für Österreich sei auch, dass sich das Wirtschaftswachstum des wichtigen Handelspartners Deutschland abschwächt. Österreichs Wirtschaft ist im dritten Quartal um 0,1 Prozent geschrumpft und alle Indikatoren zeigen, dass dieser Negativtrend vorerst anhält, so Scheiblecker: "Unsere Konjunkturumfrage deutet darauf hin, dass der Jahresausklang sehr schwach wird und wahrscheinlich ebenfalls wieder ein Minus sein wird." Damit sei die Wahrscheinlichkeit "ziemlich hoch", dass es auch im vierten Quartal zu einem Rückgang der Wirtschaftsleistung kommen wird.
Weiter nur mäßiges Wachstum
Auf das Gesamtjahr 2012 gerechnet erwartet Scheiblecker daher für Österreich ein mageres Wirtschaftswachstum zwischen 0,4 und 0,5 Prozent. Für 2013 sei zwar Besserung in Sicht, aber das Wachstum bleibe auf niedrigem Niveau, nämlich bei einem Prozent laut WIFO-Prognose. Wegen der andauernden Sparbemühungen sei auch in den folgenden Jahren mit einer nur "sehr gedämpften" Aufwärtsbewegung zu rechnen.
Im Vergleich zu anderen Ländern stehe Österreich aber immer noch gut da, das liege unter anderem an Österreichs Stärke im Außenhandel, der sich weniger auf den Euro-Raum konzentriert habe, sondern auf andere Länder mit den höchsten Wachstumsraten in Asien und den USA, sagt Marcus Scheiblecker vom Wirtschaftsforschungsinstitut.