bauMax hat Probleme

Die "bauMax"-Kette mit 159 Märkten in neun Ländern hat im Vorjahr schwere Verluste gemacht: Die Banken stellen die Kredite zwar derzeit nicht fällig, aber die Kreditschützer sind bereits alarmiert - sie haben die Kreditwürdigkeit des Unternehmens herabgesetzt. Nun geht es um die Frage, ob die Eigentümerfamilie Geld zuschießen muss.

Mittagsjournal, 16.11.2012

Abstufung aber ohne Insolvenzrisiko derzeit

Das Geschäftsjahr 2011 hat der BauMax-Gruppe einen Verlust von 57 Millionen Euro gebracht. Im Jahr davor war es noch ein Gewinn von 1,5 Millionen Euro. In der BauMax-Gruppe sind neben dem Österreich-Geschäft alle in- und ausländischen Tochterunternehmen zusammengefasst - mit insgesamt rund 9.200 Beschäftigten. Vor allem das Geschäft in Kroatien und Ungarn ist schlecht gelaufen - in diesen Ländern hat BauMax insgesamt 22 Filialen. Im September hat der Vorstandsvorsitzende der Gruppe, Martin Essl, erklärt, auch heuer werde es Verluste geben, Gewinne werde es erst wieder in 3 Jahren geben.

Die Gläubigerschutzverbände sind jedenfalls alarmiert. Der KSV1870 hat Anfang des Monats BauMax mit einem "erhöhten Risiko" bewertet. Auch die Bewertung der Kreditschützer von Creditreform Österreich ist von ursprünglich "gut" herabgestuft worden, sagt Gerhard Weinhofer. BauMax sei derzeit mit befriedigend beurteilt, die Ausfallswahrscheinlichkeit liege bei 2,47 Prozent. Ein aktuelles Insolvenzrisiko gebe es derzeit nicht.

Hoffen auf Eigentümergeld

BauMax zahle derzeit die Rechnungen pünktlich, die Zahlungsfähigkeit sei aber offenbar angespannt. Das Wirtschaftsblatt schreibt heute von einem "faktischen Stillhalteabkommen" zwischen dem BauMax-Management und den Banken, die Banken stellen vorerst ihre Kredite nicht fällig. Das sorgt sicher für eine kurzfristige Beruhigung, sagt Gerhard Weinhofer vom Creditforum. Ein Ausblick sei aber derzeit nicht möglich. Es gebe auch von Seiten der Eigentümerfamilie noch kein Signal, ob an Geldspritzen gedacht sei.

2011 hat es bereits Kapitalspritzen aus 2 Privatstiftungen gegeben: Eine Privat-Stiftung von Martin Essl und eine von Firmengründer Karlheinz Essl haben insgesamt 40 Millionen Euro zugeschossen. Auf Wunsch der Gläubigerbanken wurde angeblich im Oktober ein Unternehmensberater zugezogen. Bereits im Juli hat man die Vizerektorin der Wirtschaftsuni Wien, Regina Prehofer, als Finanzexpertin in den Aufsichtsrat geholt. Zu den aktuellen Entwicklungen will man bei der BauMax-Gruppe auf Anfrage des Ö1-Mittagsjournals heute keine aktuelle Stellungnahme abgeben.