EU-Finanzminister entscheiden über Griechen-Hilfe

Seit einer Stunde beraten die Finanzminister der Euroländer wieder einmal über die offenen Hilfskredite für Griechenland. Bei einem Sondertreffen in Brüssel soll über die Freigabe von mehr als dreißig Milliarden Euro entschieden werden. Daneben klafft aber ein Finanzloch, das noch einmal so groß ist.

Abendjournal, 20.11.2012

Griechenland bekommt zwei Jahre länger Zeit für die Umsetzung seines Sparprogramms. Das haben die Finanzminister der Euroländer schon letzte Woche zugestanden. Alles andere wäre auch illusorisch, folgt man dem Bericht der Kontrollore der Troika von EU-Kommission, Europäischer Zentralbank und Internationalem Währungsfonds. Nur wie die dafür nötigen fast dreiunddreißig Milliarden Euro finanziert werden, ist offen, sagt der deutsche Finanzminister Wolfgang Schäuble.

Die Minister könnten sich heute darauf beschränken, einen Teil des Finanzlochs zu stopfen. Das könnte mit einer weiteren Zinssenkung gehen und wenn man die Notenbanken dazu bringt, die Gewinne aus ihren Griechenland-Engagements an Athen weiterzugeben. Frisches Geld solle jedenfalls nichts fließen, sagt Finanzministerin Maria Fekter der internationalen Presse bei der Ankunft in Brüssel.

Gegen das kurzfristige Löcherstopfen hat sich zuletzt Christine Lagarde, die Chefin des Internationalen Währungsfonds ausgesprochen, der bisher mehr als ein Viertel der Griechenlandpakete getragen hat. Vor allem von den Schuldenzielen ist Griechenland weit entfernt. Lagarde fordert die Euroländer auf, einen Schuldenschnitt zu akzeptieren. Doch davon wollen die bisher nichts wissen.