Syrien: 60 Tote durch Bomben in Damaskus

Bei mehreren Bombenanschlägen in einem Vorort von Damaskus sind bis zu 60 Menschen getötet worden. Das Viertel um den Tatort wird vor allem von Christen und Drusen bewohnt, die loyal zu Präsident Bashir al Assad stehen. Seit Beginn des Bürgerkriegs sind in Syrien etwa 40.000 Menschen ums Leben gekommen. Die Aufständischen haben in den vergangenen Wochen zahlreiche Militärstützpunkte erobert.

Mittagsjournal, 28.11.2012

Gezielte Aktion gegen Regierungstreue

Es ist knapp vor sieben Uhr früh, als die Bomben kurz hintereinander explodieren, die Sprengsätze sind offenbar in Autos versteckt. Ihre Wirkung ist so groß, dass Häuser zerstört und Autos verbrannt werden, Blut ist auf den Straßen zu sehen. Es ist offenbar wieder eine gezielte Aktion, denn in dem Viertel Jaramana sind in den vergangenen Monaten schon öfters Bomben explodiert, offenbar, weil in dem Stadtteil vorwiegend Christen und Drusen leben, die noch immer als regierungstreu gelten.

Schon mehrmals zeigte das staatliche syrische Fernsehen den Terror in Jaramana, die Bilder mit Musik unterlegt. Zu sehen sind von Bomben zerstörte Häuser und brennende Autos. Die Bewohner seien Opfer, die aber auch Opfer bringen, sie stünden loyal zu Präsident Assad, sagt der Sprecher.

Rebellen weiter auf dem Vormarsch

Immer öfter rücken die Aufständischen näher an die Hauptstadt Damaskus heran. In den vergangenen Tagen haben die Rebellen mehrere wichtige Militärstützpunkte auch in der Nähe von Damaskus erobert. Die syrische Armee antwortet meist mit Angriffen aus der Luft, sie konzentriert ihre Schlagkraft rund um syrische Hauptstadt.

Auch im Norden Syriens, rund um die Wirtschaftsmetropole Aleppo, melden die Rebellen Geländegewinne. Gesten soll es ihnen sogar gelungen sein, einen Hubschrauber der syrischen Armee mit einer Boden-Luft-Rakete abzuschießen. Sie hätten Dutzende solcher Raketen in syrischen Militärbasen erbeutet, berichtet die in London ansässige syrische Beobachtungstelle.

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