UNO: Große Hoffnung für Palästinenser

Die UNO-Vollversammlung in New York entscheidet über eine Anerkennung eines Staates Palästina. Die Palästinenser sollen bei der UNO einen Beobachterstatus erhalten. Schon vor der Abstimmung gilt eine große Mehrheit als sicher. Die USA und Israel werden dagegen votieren, die EU ist gespalten: Deutschland Großbritannien werden sich der Stimme enthalten. Österreich, Spanien und Frankreich sind dafür.

Abendjournal, 29.11.2012

Palästinenser in Volksfeststimmung

Die Palästinenser setzen große Hoffnungen in ihre Anerkennung als Beobachterstaat durch die Vereinten Nationen. Sie erwarten sich davon vor allem breitere internationale Unterstützung für einen unabhängigen Palästinenserstaat. Tausende Palästinenser haben am Donnerstag für die Anerkennung der palästinensischen Staatlichkeit durch die Vereinten Nationen demonstriert. Vor allem in Städten des Westjordanlandes herrschte angesichts des als sicher geltenden Erfolges bereits Volksfeststimmung. Menschen mit palästinensischen Flaggen in den Farben Rot, Schwarz, Weiß und Grün zogen, begleitet von Musikkapellen, durch die Straßen.

"Die Menschen stehen vereint hinter unserer Führung, um unsere Rechte in den Vereinten Nationen durchzusetzen", stand auf Transparenten. Kinder bekamen schulfrei und Angestellte durften früher die Arbeit verlassen. Auch im Gazastreifen gab es Umzüge.

Kritische Stimmen

Besorgnis herrscht hingegen in Israel. Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu kritisierte das Fehlen von Garantien für sein Land in der UN-Initiative von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas. "Die Palästinenser müssen den jüdischen Staat akzeptieren und sie müssen bereit sein, den Konflikt mit Israel dauerhaft zu beenden", sagte Netanyahu am Donnerstag in Jerusalem nach Angaben seines Büros.

Kritiker befürchten zudem, dass der fast nur symbolische Schritt den stockenden Friedensprozess zwischen Israelis und Palästinensern weiter belastet. Der Beobachterstatus gilt nur innerhalb der UN-Organisation. Auswirkungen auf die Anerkennung durch einzelne Staaten hat die Entscheidung nicht. (APA, Red.)

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