Neue Proteste in Kairo

In Ägypten strömen derzeit wieder zehntausende Menschen auf die Straßen, um gegen Präsident Mohammed Mursi zu demonstrieren. Mursi beharrt auf der Abhaltung des Referendums nächste Woche, hat aber einen Dialog angeboten.

Abendjournal, 7.12.2012

Ein klares Nein zum Dialog, wie Präsident Mohammed Mursi ihn vorschlägt, kam heute von sämtlichen Oppositionsparteien - weil Präsident Mursi nicht einmal unsere zwei wichtigsten Forderungen erfüllen will, sagt Khaled Daoodi, Sprecher für mehrere Oppositionsparteien. Er will die von ihm erlassenen Dekrete nicht aufheben, und er beharrt auf dem Termin für das Referendum, erklärt Daoodi.

Und so füllen sich die Straßen derzeit wieder mit Demonstranten, so etwa vor dem abgeriegelten Präsidentenpalast als auch auf dem Tahrir Platz: Wir wollen keine Diktatur, wir wollen ein freies Ägypten, ein Ägypten für alle, sagt dieser Demonstrant.

Doch es sind nicht nur die Gegner des Präsidenten, die in den Straßen der ägyptischen Großstädte ihre Kraft zeigen wollen, auch Demonstrationen der Anhänger des Präsidenten werden gemeldet. Bei heftigen Zusammenstößen beider Seiten wurden vor zwei Tagen 6 Personen getötet, Hunderte wurden verletzt.