Duma-Beschluss zu Adoptionsverbot

Das russische Parlament hat ein höchst umstrittenes Gesetz verabschiedet, das die Adoption russischer Kinder durch US-amerikanische Eltern verbietet. Damit reagiert Russland auf ein Gesetz, das seit kurzem in den USA beschlossen wurde und das russische Beamte mit Sanktionen belegt, die Menschenrechte verletzen. Das Adoptionsverbot löst in Russland eine Welle des Protests aus.

Abendjournal, 21.12.2012

Vergeltungsaktion

Das umstrittene Gesetz ist nach Dima Jakowlew benannt, einem russischen Adoptionskind. Es starb vor wenigen Jahren in den USA nachdem es von seinem Adoptivvater in einem heißen Auto zurückgelassen worden war. US-Amerikaner verletzen die Menschenrechte russischer Kinder, so die Schlussfolgerung der Parlamentarier.

Das Gesetz ist die Vergeltung für ein in den USA verabschiedetes Gesetz, das russische Beamte bestraft, die Menschenrechte verletzen. Es enthält auch ein Verbot von Nichtregierungsorganisationen in Russland, die von US-Bürgern geleitet werden. Das Gesetz muss noch vom Oberhaus des Parlaments verabschiedet und von Präsident Putin unterzeichnet werden. Dieser hat sich bereits dafür ausgesprochen.

Unterdessen schlagen Kinderschutzorganisationen Alarm und zigtausende Bürger haben Petitionen gegen das Adoptionsverbot unterzeichnet. US-Bürger adoptieren besonders oft kranke oder behinderte russische Waisenkinder, die im eigenen Land keine Adoptiveltern finden.