Drei Mrd. Euro für Portugals Flughäfen
Das schuldenbeladene Portugal hat mit der Privatisierung seiner zehn Flughäfen 3,08 Milliarden Euro erlöst und damit die Vorgaben von EU und IWF für seinen Sparkurs übertroffen. Den Zuschlag hat der französische Hoch- und Tiefbaukonzern Vinci bekommen. Er darf die Flughäfen 50 Jahre lang exklusiv bewirtschaften.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 28.12.2012
ORF-Korrespondent Josef Manola berichtet aus Portugal.
Zielmarke übertroffen
In dem Bieterwettstreit gingen die Mitstreiter - der deutsche Fraport-Konzern, die argentinische Corporación América und die Flughafen Zürich AG aus der Schweiz - leer aus. Der Verkauf des Flughafenbetreibers ANA gehört zu einem umfangreichen Privatisierungsprogramm, das der portugiesischen Regierung in Verhandlungen mit den internationalen Geldgebern Europäische Union und Internationaler Währungsfonds (IWF) im Mai 2011 auferlegt wurde. Durch den Verkauf der Stromkonzerne EDP und REN an Investoren aus China und Oman wurden bereits 3,3 Milliarden Euro erlöst, so dass die Zielmarke von 5,5 Milliarden Euro nunmehr übersprungen wurde.
Weitere Privatisierungen
Dabei war der Verkauf der Fluggesellschaft TAP im Dezember gescheitert, weil der einzige Bieter die geforderten Finanzgarantien nicht beibringen konnte. Im neuen Jahr sollen die Privatisierungen weitergehen: mit der staatlichen Post CTT, der Güter-Sparte der nationalen Eisenbahngesellschaft, Teilen des Wasserversorgers Aguas de Portugal, dem Fernsehsender RTP und der Versicherungssparte der Bank Caixa Geral de Depositos. (Text: APA, Red.)
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