UN-Sicherheitsrat beriet über Mali

Der UNO-Sicherheitsrat hat in einer Sondersitzung über den Konflikt in Mali beraten. Seit ein paar Tagen unterstützen französische Truppen die malischen Regierungstruppen, die von islamistischen Rebellen in die Defensive gedrängt worden sind. Die UNO hatte schon im Dezember dem Einsatz westafrikanischer Truppen in Mali zugestimmt, der sollte aber erst kommenden Herbst beginnen.

Morgenjournal, 15.1.2013

Christian Staudinger

Unterstützung für Frankreich

Die Ereignisse der vergangen Tage in Mali haben die UNO-Diplomatie überrollt. Im Dezember hat die UNO dem Einsatz westafrikanischer Truppen zugestimmt, allerdings sollte der erst in neun Monaten, also im September, beginnen. Der rasche Vormarsch der Rebellen auf die Hauptstadt Bamako hat Frankreich aber deutlich früher in den Konflikt eingreifen lassen. Die Franzosen haben deswegen auch um eine Sondersitzung des UN-Sicherheitsrates gebeten. Mit dem Ergebnis der Beratungen war Frankreichs UNO-Botschafter Gérard Araud durchaus zufrieden: "Alle Mitglieder haben ihre Unterstützung für die französische Position ausgedrückt und alle haben zudem anerkannt, dass wir uns hundertprozentig auf dem Boden des Völkerrechts bewegen. Auch Russland hat lobend erwähnt, dass Frankreich genau im Sinne der UNO-Resolutionen handelt."

Dauer für Araud offen

Damit das so bleibt, müssen jetzt aber rasch westafrikanische Truppen in den Konflikt eingreifen, denn für die gilt ja das UNO-Mandat eigentlich. Araud: "Der Oberbefehlshaber der afrikanischen Truppen, ein General aus Nigeria, ist schon in Mali, seine Truppen müssen jetzt schnell folgen. Für den Transport haben wir Hilfszusagen aus den USA, Kanada, Großbritannien, Belgien, Dänemark und vielleicht auch aus Deutschland."

Bei der Frage nach der Dauer des französischen Einsatzes in Mali ist der UNO-Botschafter vorsichtiger als französische Regierungsmitglieder. Die haben ja bisher von einem kurzen Kampfeinsatz gesprochen. Aroud sagt hingegen: "Keine Ahnung, ich habe ja keine Kristallkugel." Klar sei jedoch, dass es auch eine politische Lösung in Mali brauche, man setzte deshalb auf Dialog und Aussöhnung jener Konfliktparteien, die nicht den Terrorismus unterstützen würden.