Lehrerdienstrecht: Gewerkschaft beharrt
Im Ringen mit der Lehrergewerkschaft um ein neues Dienstrecht suchen die Ministerinnen Claudia Schmied (SPÖ), Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ) und Maria Fekter (ÖVP) heute eine regierungsinterne Abstimmung. Die Lehrervertreter lehnen die bisherigen Vorschläge als völlig ungenügend ab, was Lehrergewerkschafter Paul Kimberger im Ö1 Interview bekräftigt.
8. April 2017, 21:58
(c) HOCHMUTH, APA
Mittagsjournal, 28.1.2012
Lehrergewerkschafter Paul Kimberger im Gespräch mit Wolfgang Werth.
Nicht nur Geld
Kimberger erwartet, dass "Bildungsministerin Schmied als verantwortliche Ressortministerin endlich ihre Versprechungen in die Tat umsetzt, nämlich ein attraktives Angebot für zukünftige Lehrerinnen und Lehrer auf den Tisch zu legen". Für ein großes Reformpaket müssten alle mithelfen, so Kimberger. Dabei gehe es nicht nur ums Geld, sondern auch um entsprechende Rahmenbedingungen. Der Lehrervertreter beharrt auf Gewerkschaftsberechnungen, dass beim bisherigen Regierungsmodell die Lebensverdienstsumme der Lehrer sinken würde.
"Master" und Personal
Außerdem fordert der Gewerkschafter weiterhin, dass die Lehrerausbildung nicht mit dem Bachelor beendet sein, sondern bis zum Master gehen soll. Bestmögliche Ausbildung sei der internationale Trend, so Kimberger.
Kimberger hält auch an der Forderung fest, dass im Ausgleich für mehr Unterrichtsstunden in der Klasse tausende Schulpsychologen und Administrativbeschäftigte eingestellt werden. Dabei gehe es nicht um die Zahl der Personen, sondern um die Frage, wie die Kinder bestmöglich auf die Zukunft vorbereitet werden könnten. Dabei stütze er sich auf Zahlen der OECD.
"Es kann sehr schnell gehen"
Auf Prognosen, ob das neue Dienstrecht noch vor der Wahl im Herbst beschlossen werden kann, will sich Kimberger nicht einlassen. "Wenn ein gutes Angebot kommt, dann kann es sehr schnell gehen. Und ich hoffe, dass unsere Argumente als die besseren Argumente den Ausschlag geben werden."