Die Eckpunkte der Regierungsvorschläge

Ringen um neues Lehrerdienstrecht

Bereits im Frühjahr 2009 hat Unterrichtsministerin Claudia Schmied (SPÖ) die Reform des Lehrerdienstrechts angekündigt. Noch vor dem Sommer soll es nun mit der Gewerkschaft eine Einigung über die Eckpunkte geben. Die Regierung will etwa eine flachere Gehaltskurve und eine Erhöhung der Unterrichtszeit.

Mittagsjournal, 18.05.2012

Eva Haslinger

Automatische Gehaltssprünge fallen

Ab dem Schuljahr 2013/14 soll es 2.420 Euro brutto als Einstiegsgehalt für alle Lehrer geben, unabhängig von Schultyp oder Fach. Für Pflichtschullehrer (Volks-, Haupt- Sonder- und Polytechnische Schule) bedeutet das ein Plus von 400 bis 500 Euro, für Bundesschullehrer (AHS; berufsbildenden mittleren und höheren Schulen, BMHS) steigt das Einkommen beim Berufseinstieg damit um 200 Euro.

Die bisher steile Gehaltskurve soll deutlich abgeflacht werden, das Einkommen über das gesamte Berufsleben gleich bleiben. Auch die automatischen Gehaltssprünge alle zwei Jahre sollen wegfallen.

Mehr Stunden in der Klasse

Die Normunterrichtszeit soll künftig 24 Unterrichtsstunden pro Woche betragen, inklusive Förderunterricht in der Tagesbetreuung. Derzeit müssen Pflichtschullehrer wöchentlich 20 bis 22 Stunden in der Klasse stehen, Lehrer an Bundesschulen 20 Wochenstunden. Tätigkeiten wie Vorbereiten, Sprechstunden oder Korrigieren zählen nicht zur Unterrichtsverpflichtung - sie werden mit fixen Geldbeträgen abgegolten.

Zulagen werden neu geregelt

Neu geregelt werden sollen laut Regierungsvorschlag auch die Zulagen. Volksschullehrer bekommen nur mehr das Basisgehalt. Für Fachunterricht in der Sekundarstufe I, also beispielsweise an Hauptschulen, in der AHS-Unterstufe oder an Neuen Mittelschulen, gibt es Zulagen.

Die Zulagen steigen in der Sekundarstufe II, das wäre die AHS-Oberstufe und die Berufsbildende Mittlere und Höhere Schule. Und auch der Berufseinstieg an den Pflichtschulen soll sich ändern. Künftig bekommen dort Lehrerinnen und Lehrer in den ersten zwei Berufsjahren einen Mentor an die Seite gestellt. Zudem müssen sie Lehrveranstaltungen an den Pädagogischen Hochschulen absolvieren.