Einbürgerung im Schnellverfahren

Bisher konnten Zuwanderer die österreichische Staatsbürgerschaft erst nach zehn Jahren bekommen - künftig soll das schon ab sechs Jahren möglich sein. Voraussetzung dafür sind sehr gute Deutschkenntnisse, eine Berufstätigkeit und vielleicht noch ein ehrenamtliches Engagement. Die Politik erhofft sich dadurch Anreize für bessere Integration.

Abendjournal, 5.2.2013

Barbara Herbst

Drei Stufen für bessere Integration

Je größer die Integrationsbemühungen, desto schneller bekommt er oder sie den österreichischen Pass. Das ist das Ziel der neuen Integrationspolitik. Integrationsstaatssekretär Sebastian Kurz (ÖVP) erklärt das neue Drei-Stufen-Modell so: "Wer ausgezeichnet integriert ist, der soll schon nach sechs Jahren Staatsbürger werden können, wer gut integriert ist, nach zehn Jahren und wer nicht integriert ist, bekommt die Staatsbürgerschaft gar nicht."

Laut Staatssekretär Josef Ostermayer (SPÖ) soll auch ehrenamtliches Engagement im Gesundheits-, Sozial- und Bildungsbereich in die Entscheidung über die Vergabe von Staatsbürgerschaften mit einfließen. Das würde vor allem der benachteiligten Gruppe der Frauen helfen, da diese in diesen Bereichen überdurchschnittlich engagiert seien.

Abfederung in "Härtefällen"

Weil idealtypische Erwerbsbiografien in der Realität nicht immer vorkommen, haben sich SPÖ und ÖVP bemüht, mögliche Härtefälle abzufedern. So liegt das Mindesteinkommen bei rund 1.000 Euro, Karenzzeiten und vorübergehende Arbeitslosigkeit werden berücksichtigt.

Eine Lösung gibt für Kinder von unverheirateten Eltern mit gemischten Staatsbürgerschaften. Kinder sollen die Staatsbürgerschaft auch dann erhalten, wenn Vater oder Mutter nicht aus Österreich sind. Erleichtert wird auch die Staatsbürgerschaft für Adoptivkinder.