Mehr Entschädigung für Patienten

Wenn Patienten von ärztlicher Behandlung Schäden davontragen ohne dass eindeutige Behandlungsfehler nachgewiesen werden können, springt der Patienten-Entschädigungsfonds ein. Derzeit gibt es in den neun Landesfonds pro Jahr etwa fünf Millionen Euro. Diese Mittel sollen verdoppelt werden, fordert der Sprecher der Patientenanwälte, Gerald Bachinger, mit Unterstützung durch Gesundheitsminister Alois Stöger (SPÖ).

Mittagsjournal, 7.2.2013

Zu wenig für schwere Fälle

Den Patienten-Entschädigungsfonds gibt es seit gut zehn Jahren, bisher wurden etwa mehr als 8.000 Patienten unterstützt. Pro Jahr suchen etwa 1.000 Patienten um Hilfe durch den Patienten-Entschädigungsfonds an. In rund 85 Prozent der Fälle wird das auch gewährt, sagt Patientenanwalt Gerald Bachinger. In schwerwiegenden Fällen reiche diese Entschädigung aber nicht aus. "Wenn man diese Großkatastrophe annähernd finanzieren will, müsste man das Jahresbudget noch einmal drauflegen", so Bachinger. Ein weiterer Schwachpunkt sei, dass nur Fälle in Krankenhäusern entschädigt werden, aber nicht bei niedergelassenen Ärzten. Diese sollten auch berücksichtigt werden, sagt Bachinger, und wird unterstützt von Gesundheitsminister Stöger. Außerdem sollten österreichweit einheitliche Richtlinien vorgegeben werden.

Der Entschädigungfonds hilft bei Schäden ohne nachweislichen Behandlungsfehler, beispielsweise wenn es bei Untersuchungen zu schwerwiegenden Infektionen kommt oder bei einem operativen Eingriff ein Nerv durchtrennt wird.