Energie dürfte teurer werden

Hinter dem politischen Schlagwort "Energiewende" steckt eine durchaus hitzige Debatte, in der es in erster Linie ums Geld geht. Derzeit gerade in Deutschland, wo über die hohen Strompreise und die Förderung von Ökostrom diskutiert wird. Diese Diskussion schwappt nun nach Österreich über. Auf erneuerbare Energie umzusteigen sei schwierig, aber es gehe, sagt der Dachverband Erneuerbare Energie. Energie wird aber teurer, das steht außer Frage.

Mittagsjournal, 12.2.2013

Energie für alle teurer

Ein durchschnittlicher Haushalt in Österreich mit rund 4.300 Kilowattstunden Jahresverbrauch zahlt derzeit 45 Euro für Ökostrom. Das macht weniger als zehn Prozent der Stromrechnung aus und ist auch deutlich weniger als in Deutschland. Aber auch für die Kunden in Österreich wird es nicht billiger, sagt Josef Plank, Präsident des Dachverbands Erneuerbare Energie Österreich: "Wir gehen davon aus, dass wir über die 50-Euro-Grenze pro Jahr und Haushalt kommen."

Dass es teurer wird, gilt aber nicht nur für Ökostrom: "Ich glaube, Energie wird für alle teurer", sagt Plank. Der wirkliche Preistreiber der letzten Jahre sei das fossile Öl. Jeder, der eine Ölheizung hat, würde sehen, dass seine Heizrechnung um 500 Euro in einem Jahr gestiegen ist, das habe auch die Inflation entsprechend angetrieben. Man dürfe sich also nicht der Illusion hingeben, dass Energiedienstleistungen billiger werden, so Plank.

Rennaissance klimaschädlicher Technologien

Was den Strommarkt derzeit besonders durcheinanderwirbelt, ist etwas, was eigentlich gut gemeint war: der Handel mit CO2-Zertifikaten. "Dadurch, dass diese Zertifikate heute eigentlich nichts mehr kosten, erfahren eher klimaschädliche Technologien wie die Kohle, zumindest in Europa, eine Renaissance", erklärt Plank.

Während es für die Konsumenten teurer wird, kämpfen auf der anderen Seite die Stromproduzenten, zum Beispiel im Bereich Kleinwasserkraft, damit, dass für sie weniger Ertrag rausschaut, weil die Handelspreise an den Strombörsen oft unter den Erzeugerpreisen liegen. Der freie Markt werde die Energiewende keinesfalls alleine schaffen, sagt Plank, hier sei die Politik gefragt.

Politik sucht nach kurzfristigen Lösungen

Josef Plank war selbst bis 2009 für die ÖVP Landesrat in Niederösterreich, fühlt sich jetzt aber nicht immer ausreichend unterstützt. "Wir sehen, dass die Politik hier manchmal nach kurzfristigen Lösungen sucht und eine Kostendiskussion ist in der Politik nie sehr interessant."

Die Energiewende im Bereich Strom sei aber in den 2020er-Jahren in Österreich wohl zu schaffen, meint er.

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