Andritz hält an Amazonas-Projekt fest

Der steirische Technologiekonzern Andritz AG expandiert und präsentiert erneut ein Rekordergebnis, gut 240 Millionen Euro. Die Mehrheit des Umsatzes erwirtschaftet die Andritz AG in Europa und Nordamerika und profitiert von der Nachfrage in den Schwellenländern. Festhalten wird Andritz auch am umstrittenen Auftrag für eines der weltweit größten Staudammprojekte am Amazonas.

Mittagsjournal, 1.3.2013

Globale Ausrichtung

Andritz hat in den vergangenen Monaten vor allem mit zwei Sektoren verdient, zum einen erneuerbare Energien - Wasserkraft inklusive -, zum anderen Papier- und Zellstoffproduktion. Mit der Geschäftsentwicklung zeigt sich Vorstandschef Wolfgang Leitner angesichts von Schuldenkrise und geringem Wachstum zufrieden. Andritz sei auf all seinen Gebieten Marktführer, die Zahl der Mitarbeiter weltweit sowie in Österreich habe genauso zugenommen wie Umsatz und Gewinn. Für die kommenden Monate rechnet der Konzernchef mit einem soliden Verlauf.

Spannend bleibt nach den Worten von Wolfgang Leitner die Entwicklung in den so genannten Schwellenländern. China nehme wieder Tempo auf, Indien und Brasilien hingegen sind mit Wachstumseinbußen konfrontiert. Grundsätzlich positiv sieht der Andritz Chef die beiden Hauptmärkte Europa und Nordamerika, trotz der Sparmaßnahmen und Budgetstreitereien auf politischer Ebene. Strategisch richtet sich der Konzern weiterhin global aus.

Festhalten an Staudammprojekt

Festhalten wird Andritz auch am umstrittenen Auftrag für eines der weltweit größten Staudammprojekte. Die Anlage am Amazonas wird den Lebensraum zehntausender Menschen nachhaltig verändern. Andritz liefert für das Projekt namens Belo Monte Turbinen. Der Bau sei eine Entscheidung der brasilianischen Regierung, rechtfertig Leitner die Beteiligung und weist gleichzeitig Kritik von Umweltschutzorganisationen zurück: "Das ist etwas, das lokal in Brasilien diskutiert und auch entsprechend entschieden werden muss. Wir sind überzeugt davon, dass Brasilien ein Land ist, das ein vernünftiges Rechtssystem hat, das Umweltvorschriften hat, so dass hier ein vernünftiger Ausgleich geschaffen wird." In der Region am Amazonas sind weitere Staudammprojekte geplant. Leitner kündigt an, dass Andritz in den Bieterprozess um neue Aufträge einsteigen wird.