Kärnten und Niederösterreich wählen

Am Sonntag wählen die Bürgerinnen und Bürger in Kärnten und Niederösterreich ihre Landtage neu. 1,8 Millionen Menschen sind, in beiden Bundesländern zusammengerechnet, zur Wahl aufgerufen. In Kärnten kämpfen SPÖ und ÖVP darum, den Landeshauptmann zu stellen, das Rennen ist offen. In Niederösterreich ist die spannende Frage, ob die ÖVP mit Landeshauptmann Erwin Pröll die absolute Mehrheit behält.

Stimmzettel wird in die Wahlurne geworfen

(c) Fohringer,APA

Mittagsjournal, 2.3.2013

NÖ: Alle gegen Pröll

Erwin Pröll ist seit mehr als 20 Jahren Landeshauptmann von Niederösterreich, auch nach der Wahl wird er es sein, die Frage ist, ob er weiter mit absoluter Mehrheit regieren kann oder sich einen Koalitionspartner suchen muss. 54,4 Prozent bekam die ÖVP bei der letzten Wahl. Um zumindest in Mandaten die absolute Mehrheit zu halten, würden auch schon zwischen 47 und 48 Prozent der Stimmen genügen. Niederösterreich ist eines von zwei Bundesländern neben Vorarlberg, in dem die ÖVP derzeit eine absolute Mehrheit hält.

Diese Absolute zu brechen, ist das erklärte Ziel aller übrigen antretenden Parteien. Das sind landesweit die SPÖ mit Spitzenkandidat Josef Leitner, die FPÖ mit Barbara Rosenkranz, die Grünen mit Madeleine Petrovic und -erstmals- auch das Team Stronach, das in Niederösterreich mit Spitzenkandidat Frank Stronach persönlich in die Wahl geht. 4 weitere Parteien treten zumindest in einigen Bezirken an, die KPÖ, die Mutbürger, die Christliche Partei und die Piratenpartei.

Ktn: SPÖ gegen FPK

In Kärnten wird aufgrund der Korruptionsskandale vorzeitig gewählt. Gerhard Dörfler, Spitzenkandidat der FPK, will Landeshauptmann bleiben, die SPÖ mit Peter Kaiser an der Spitze hofft, das zu verhindern und zum ersten Mal seit 24 Jahren den Landeshauptmann-Sessel zurückzuerobern.

Neben der Landeshauptmann-Frage ist ebenso wie in Niederösterreich entscheidend, ob und wie stark sich das Team Stronach etablieren kann, in Kärnten geht es mit dem ehemaligen SPÖ-Mann Gerhard Köfer in die Wahl. Die ÖVP, die wie die FPK mit Skandalen und Rücktritten zu kämpfen hatte, tritt mit Gabriel Obernosterer an, die Grünen mit Rolf Holub. Das BZÖ kämpft mit Bündnischef Josef Bucher ums politische Überleben. Drei weitere Listen treten landesweit an, die Piratenpartei, die Allianz Soziales Kärnten und die Lebenswerte Partei Österreichs, die Liste Stark tritt in drei von vier Wahlkreisen an.

Unterschiede bei Auszählung

Wahlschluss für die 440.000 Wahlberechtigten in Kärnten ist bereits um 16 Uhr. In Niederösterreich mit 1,4 Millionen Wahlberechtigten erst um 17 Uhr. Unterschiedlich sind die Fristen für die Auszählung der Briefwahl-Stimmen. In Niederösterreich sind die Briefwahl-Stimmen schon am Sonntag Abend im vorläufigen Endergebnis enthalten, in Kärnten werden die Briefwahlkarten erst am Montag ausgezählt.

Einzelne Mandate könnten sich dadurch noch verschieben, bei einem sehr knappen Ergebnis könnte es in Kärnten also erst am Montag Klarheit über den Ausgang der Wahl geben.