Venezuelas Armee steht bereit
Staatstrauer herrscht in Venezuela nach dem Tod des Präsidenten Hugo Chavez. Zwar war Chavez charismatisch, aber er war auch ein gnadenloser Populist. Und so gibt es Befürchtungen, dass es zu Unruhen im Land kommt. Die Armee ist ausgerückt. Derzeit ist die Lage aber ruhig. Schon in wenigen Wochen soll es Neuwahlen geben.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 6.3.2013
Landesweite Trauer
In der Nacht haben sich tausende Anhänger von Hugo Chavez an der zentralen Plaza Bolivar in Caracaz versammelt. Sie trauern um ihren Helden: "Für uns ist der Tod des Präsidenten wie der Verlust eines Familienmitglieds. Wir stehen hier solidarisch mit unseren Brüdern."
Anweisungen für die Nachfolge
Auch nach seinem Tod werden die Befehle von Hugo Chavez noch befolgt. Denn er hat für den Fall seines Ablebens klar festgelegt, dass Vizepräsident Nicolas Maduro die Amtsgeschäfte übernehmen solle und nicht der Parlamentspräsident, wie das eigentlich von der Verfassung vorgesehen ist. Und so ist es auch geschehen. Und eine der ersten Amtshandlungen des Vizepräsidenten war es, die Armee in Bewegung zu setzen, um, so die offizielle Sprachregelung, die Grenzen zu schützen. Tatsächlich geht es aber wohl mehr darum, bei befürchteten Unruhen in Venezuela selbst schnell eingreifen zu können. Einige kleine Zusammenstöße zwischen Sicherheitskräften und Demonstranten hat es schon gegeben.
In einer Fernsehbotschaft an die Bürger spricht Vizepräsident Maduro vom großen Verlust für Venezuela und die Welt: "In diesen Stunden fühlen wir uns wie Waisenkinder. Wir vermissen sein Lächeln, seine Führung, seine Worte, sein Stimme." Man werde den anitimperialistischen, sozialistischen Weg fortsetzen, so Maduro weiter.
Opposition wittert Chance
Eine siebentägige Staatstrauer ist angeordnet, am Freitag soll das Begräbnis von Chavez stattfinden. Es wird ohne Zweifel eine pompöse Veranstaltung - zahlreiche Staats- und Regierungschefs werden erwartet, vor allem aus Südamerika. Wie sich der von Chavez ausgemachte Erzfeind USA verhalten wird ist noch unklar.
Die Verfassung von Venezuela erfordert es, dass innerhalb von 30 Tagen Neuwahlen abgehalten werden. Das verspricht ein spannendes Rennen zu werden. Denn Vizepräsident Maduro gilt als eher farblos - jedenfalls aber als deutlich weniger Charismatisch als Chavez. Eine Chance für Oppositionsführer Henrique Capriles, der auch bei den jüngsten Wahlen in Herbst angetreten ist - aber gegen Chavez unterlegen ist.