Venezuela trauert um Hugo Chavez

Einen Tag nach dem Tod von Venezuelas Präsident Hugo Chavez trauert das Land um den Politiker. Auf den Straßen haben sich Tausende versammelt, um ihm die Ehre zu erweisen. Das Begräbnis wird - passend zur schillernden Persönlichkeit Chavez' - ein Riesenspektakel. Zahlreiche Staatsgäste werden erwartet. Politisch werden schon bald die Weichen gestellt, in wenigen Wochen sollen bereits Neuwahlen stattfinden.

Abendjournal, 6.3.2013

Weinende Frauen in Venezuela

(c) Fernandez,EFE

Vizepräsident rückt auf

Entgegen erster Befürchtungen ist die Lage in Venezuela weitgehend ruhig geblieben. Es hat nur vereinzelt Zusammenstöße zwischen Polizei und Demonstranten gegeben. Trotzdem bleibt das Militär weiter in Alarmbereitschaft - viele Truppenteile sind auch aus den Kasernen ausgerückt um strategisch wichtige Gebäude und Positionen zu bewachen.

Der bisherige Vizepräsident Nicolas Maduro hat - so war es der letzte Wunsch von Chavez - das Amt des Präsidenten übernommen. Eigentlich wäre diese Aufgabe dem Parlamentspräsidenten zugefallen.

In Venezuela gilt eine siebentägige Staatstrauer.
Zur offiziellen Trauerfeier werden zahlreiche Staats- und Regierungschefs in Caracas erwartet.

Doch der Tot von Chavez wird nicht überall betrauert. Spanien, das immer wieder ein gespanntes Verhältnis zu Chavez hatte, hat sein Kondolenzschreiben sehr neutral verfasst und spricht lediglich von einer politische Persönlichkeit mit großem Einfluss in Lateinamerika.

Feiern in den USA

In den USA wird zum Teil sogar gefeiert, dass der verhasste Präsident Venezuelas tot ist. Exil-Venezolaner in Miami sind Fahnenschwenkend durch die Stadt gezogen und haben die aus ihrer Sicht Befreiung ihrer Heimat von einem Diktator gefeiert. Viele von Ihnen konnten oder wollten nicht zurück nach Venezuela solange Chavez an der Macht ist. US-Präsident Barack Obama sagt in einer ersten Reaktion, dass er hoffe, Venezuela würde nach den Tagen der Trauer den Aufbruch in eine neue Zeit schaffen.

Ein Aufbruch in eine neue Zeit ist aber genau das was die Mitstreiter von Chavez jetzt verhindern wollen. Sie sprechen davon das sozialistische, antiimperialistische Projekt, wie sie es nennen, fortsetzen zu wollen.

Politikwissenschaftler Raul Zelig von der Nationaluniversität Kolumbiens in Medellin sagt, das könnte schwierig werden, zu inhomogen ist die Gruppe.

Laut Verfassung müssen jedenfalls binnen 30 Tagen Neuwahlen stattfinden. Einen Termin dafür gibt es allerdings noch nicht.