Nordkorea droht mit "präventivem" Atomangriff

Bedrohliche Töne kommen aus Nordkorea - das Regime in Pjöngjang hat den USA heute mit einem "präventiven Atomschlag" gedroht. Nur wenige Stunden vor der Entscheidung des UNO-Sicherheitsrates über noch strengere Sanktionen gegen das kommunistische Regime verschärft Nordkorea damit seine Gangart.

Mittagsjournal, 7.3.2013

Zweifel an Ernsthaftigkeit

Es ist vermutlich ohnedies eine leere Drohung, die Nordkorea gegen die USA ausgestoßen hat. Zwar hat das kommunistische Regime Raketen mit großer Reichweite testen lassen und auch schon Atomtests durchgeführt, um zumindest den Anschein zu erwecken, es wäre imstande, Atomraketen zu bauen. Die meisten Militärexperten bezweifeln aber, dass Nordkorea technisch dazu tatsächlich in der Lage ist. Die Drohung mit einem nuklearen Präventivschlag gegen die USA ist daher vielmehr dem Ärger über neue Sanktionen des UNO-Sicherheitsrates geschuldet. Dort hat das kommunistische China meist seine schützende Hand über Nordkorea gehalten.

Drohung vor UNO-Beschluss

Der jüngste Atomtest hat aber zumindest teilweise zu einem Umdenken geführt. Unter Federführung der USA wurde eine neue UNO-Sanktionsrunde vorbereitet, der sich auch China nicht verschließt. Verboten werden sollen weitere Finanztransaktionen, darüber hinaus wird einer Reihe von Personen aus Nordkorea keine Ausreise mehr erlaubt. Der Beschluss im UNO-Sicherheitsrat soll noch heute gefasst werden.

Das autoritär regierte Nordkorea hat schon in den vergangenen Tagen seine Rhetorik deutlich verschärft - auch als Drohung gegen ein gemeinsames Militärmanöver, das Südkorea mit den USA durchführt. Dieses Manöver sei die Vorbereitung für einen Atomkrieg gegen Nordkorea, sagte ein Sprecher des nordkoreanischen Außenministeriums der staatlichen Nachrichtenagentur KCNA. Man werde das Hauptquartier der Aggression präventiv mit Atomwaffe treffen - gemeint ist damit die amerikanische Hauptstadt Washington. Schon vor zwei Tagen hatte das nordkoreanische Regime damit gedroht, das Waffenstillstandsabkommen mit Südkorea aufzukündigen, das seit Mitte 1953 gilt. Offiziell sind Nord- und Südkorea bis heute im Krieg.