Wer den neuen Papst wählt

In Rom beginnt heute das Konklave. 115 Kardinäle aus der ganzen Welt wählen in der Sixtinischen Kapelle ein neues Oberhaupt der katholischen Kirche. Nur Kardinäle unter 80 Jahren sind wahlberechtigt, sie sind Wählende und Kandidaten zugleich. Und: Der Kontinent, auf dem die katholische Kirche an Bedeutung verliert, ist mit Abstand am stärksten vertreten.

Mittagsjournal, 12.3.2013

Mehr als die Hälfte aus Europa

Mit sechzig an der Zahl kommen knapp mehr als die Hälfte der 115 an der Papstwahl teilnehmenden Kardinäle aus Europa. Aus Asien, Afrika und Amerika kommen insgesamt nur 55.

Aus Europa bilden die Italiener mit 28 die stärkste Gruppe, aus Deutschland nehmen sechs Kardinäle am Konklave teil. Unter ihnen ist etwa auch Kardinal Walter Kasper, vor Beginn der papstlosen Zeit gerade noch 79. Er ist der älteste Papstwähler.

New Yorker Erzbischof hat gute Chancen

Von den Kardinälen von außerhalb Europas kommen 14 aus Nordamerika, unter ihnen der Erzbischof von New York Timothy Dolan, dem gute Chancen für die Papst-Nachfolge eingeräumt werden; wie auch Oscar Rodriguez Maradiaga aus Honduras, einem der 19 Kardinäle Lateinamerikas.

Aus den Hoffnungsgebieten der katholischen Kirche Afrika und Asien nehmen 21 Kardinäle am Konklave teil. Insgesamt fällt auf, dass alle 115 teilnehmenden Kardinäle unter Benedikt XVI. und seinem Vorgänger Johannes Paul II. zu Kardinälen ernannt und sicher auch durch sie geprägt wurden.

Einige in Missbrauchsskandal verwickelt

Unter den Kardinälen sind auch solche, die wegen des Missbrauchsskandals in der Kirche und Vertuschungsvorwürfen für Schlagzeilen gesorgt hatten, zum Beispiel der irische Primas Sean Brady.

Von den 115 Papstwählern sind immerhin 17 Ordensmänner. Einige davon werden durchaus als papabile (gute Chancen, zum Papst gewählt zu werden) gehandelt, unter anderen auch Österreichs Kardinal Christoph Schönborn von den Dominikanern.

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