Rom: Konklave hat begonnen

Im Vatikan in Rom sind die 115 wahlberechtigten Kardinäle in die Sixtinische Kapelle eingezogen. Ab jetzt sind sie vollständig von der Außenwelt isoliert. Solange, bis sie einen Nachfolger für den zurückgetretenen Papst Benedikt XVI. gefunden haben. Große Aufmerksamkeit fand heute die traditionelle Messe im Petersdom, die die katholische Kirche feiert, um für die richtige Wahl zu beten.

Kardinal mit Mütze

(c) KAPPELER, EPA

Abendjournal, 12.3.2013

Aus Rom,

Großes Tor verschlossen

Die Farbenpracht der vatikanischen Riten jedes Mal von neuem beeindruckend. Die Heiligenlitanei singend sind die 115 Herren in Purpurrot und weiß getragenen Schrittes in Michelangelos Kapelle eingezogen. Am Eingang stramm und streng: je ein Schweizer Gardist in der orangeblauen Uniform.

Von ihren Plätzen aus traten die Kardinäle dann in die Mitte, um vor Gott Verschwiegenheit und Regeltreue zu schwören, jeder einzeln, etwa Kardinal Schönborn. Für Kardinal Schönborn ist es schon das zweite Konklave. Mehr als die Hälfte der Wahlberechtigten sind zum ersten Mal dabei.

Nach 115 Gelöbnissen war es soweit: Der päpstliche Zeremonienmeister rief: Extra Ommnes, "alle raus!". Wer nicht zu den wählenden Kardinälen gehörte, verließ die Sixtina, und hinter ihnen schloss sich das große Tor.

Bis hierher hat das vatikanische Fernsehzentrum live übertragen. Ohne Einblick der Welt bleiben die Kardinäle danach in der Sixtina zurück. Sie werden heute vermutlich noch einen ersten Wahlgang durchführen. Er ist am ersten Abend aber nicht zwingend. Die Außenwelt wird ihre Entscheidung nur über den Kamin am Dach der Sixtina erfahren. Steigt Rauch auf, haben sie gewählt. Ist er schwarz, gab es kein Ergebnis. Weißer Rauch, heute schon, wäre eine Überraschung.