Großbritanniens Pläne für Syrien

In Syrien ist heute Mittag ein EU-Mitarbeiter bei einem Raketenangriff getötet worden. Das bestätigte EU-Außenbeauftragte Catherine Ashton. Die Weltgemeinschaft tut sich weiterhin schwer, eine Lösung für Frieden in Syrien zu finden. Großbritannien wird langsam ungeduldig. Premierminister David Cameron denkt darüber nach, die Rebellen mit Waffen zu versorgen. Notfalls werde London diesen Schritt auch ohne die europäischen Partner gehen, sagte Cameron.

Mittagsjournal, 13.3.2013

Aus London berichtet ORF-Korrespondentin

Cameron will handeln

Bis zu 70.000 Menschen sind im Bürgerkrieg in Syrien bisher ums Leben gekommen, hunderttausende Flüchtlinge haben das Land seit Ausbruch der Krise vor 2 Jahren verlassen. Großbritannien unterstützt Flüchtlingslager mit mehr als 160 Millionen Euro. Prinz Charles und Camilla besuchen derzeit Unterkünfte in Jordanien. Syrien braucht aber mehr als humanitäre Hilfe um aus dieser Krise zu kommen, diese Nachricht trommelt London schon seit Monaten.

Premierminister David Cameron ist bereit, einen Schritt weiter zu gehen, er droht mit Veto bei der geplanten Erneuerung des EU Waffenembargos gegen Syrien. Ich hoffe, wir können unsere Partner überzeugen", falls Waffenlieferungen notwendig würden. "Wenn wir das nicht schaffen, ist es nicht undenkbar, dass wir die Dinge auf unsere Art machen müssen", sagt Cameron vor dem Parlamentsausschuss. Großbritannien sei immer noch ein unabhängiges Land und könne eine unabhängige Außenpolitik haben, so Cameron. Ein Alleingang sei etwa denkbar, wenn Großbritannien den Eindruck habe, handeln zu müssen, "um den Wandel in Syrien zu unterstützen und dieses abstoßende Blutbad zu beenden, während die europäischen Partner zurückhaltend sind", sagte Cameron.

Unterstützung durch Blair

Sein Vor-vorgänger Tony Blair ist international für seine Rolle im Irak-Krieg heftig kritisiert worden. Blair unterstützt 10 Jahre nach dem Einmarsch in Bagdad Camerons Forderung, endlich in Syrien zu handeln. Es gebe Gründe die syrische Opposition zu bewaffnen, das Land zerfalle vor den Augen aller, sagt Blair, er frage sich, warum niemand aufschreie. Die EU-Staaten haben sich bisher gegen Rüstungslieferungen an die Rebellen in Syrien ausgesprochen. Das Embargo läuft im Mai aus. Noch ist keine Entscheidung gefallen, sagt David Cameron, aber wer Frieden in Syrien will, muss mit den Rebellen zusammenarbeiten.

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