"Keine Waffenlieferungen unterstützen Assad"

Kristin Helberg, langjährige Syrien-Korrespondentin der ARD, spricht sich im Ö1-Interview für Waffenlieferungen an die Rebellen aus. Zudem müsse die internationale Gemeinschaft das größte syrische Oppositionsbündnis, die Nationale Koalition, auch finanziell unterstützen. Nur so könnten in dem Land wieder staatliche Strukturen entstehen.

Mittagsjournal, 28.2.2013

Kristin Helberg im Gespräch mit Hubert Arnim-Ellissen

"Finanzhilfen an Oppositionsbündnis"

Bei der "Konferenz der Freunde Syriens" müsse es nun konkrete Zusagen geben, sagt Helberg. Etwa für Finanzhilfen für die syrische Opposition, damit diese in den befreiten Gebieten Verwaltungsstrukturen aufbauen und humanitäre Hilfe leisten könne. Die Entwicklungshilfe sollte direkt über die Nationale Koalition fließen, um zu verhindern, dass sich radikale Organisationen des Geldes bemächtigen, so die Syrien-Kennerin.

"Auch Assad-Regime bekommt Waffen"

"Und auch der bewaffnete Widerstand braucht Geld", so Helberg. Gewalttaten würden zwar auf beiden Seiten passieren, doch die des Regimes stünden in keinem Verhältnis zu jenen der Rebellen. "Das Regime setzt mittlerweile SCAT-Kurzstreckenraketen gegen die eigene Bevölkerung ein."

Die Weigerung, Waffen zu liefern, würde zudem nur die Gegner der freien syrischen Armee und damit auch die Gegner des Westens unterstützen. Denn das Regime von Baschar al-Assad könne seinerseits auf "zuverlässige Waffenlieferungen" zurückgreifen, etwa aus dem Iran oder durch die libanesische Hisbollah.

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