Zyperns-Fonds - Lösung oder Verzweiflungsakt?
Der geplante zypriotische Solidaritätsfonds wirkt wie ein Verzweiflungsakt, für den das letzte Familiensilber zusammengekratzt wird. Kann das reichen? Werden das EU und EZB akzeptieren? Antworten von Raiffeisen-Chefanalyst Peter Brezinschek im Ö1-Interview.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 22.3.2013
Raiffeisen-Chefanalyst Peter Brezinscheck im Gerspräch mit Helene Seelmann
Staatsbankrott schon nächste Woche?
Der zypriotische Solidaritätsfonds sei eine Mogelpackung, sagt Brezinschek. Abgesehen von unrealistischen Aussichten auf Erdgaslieferungen könne sich das zeitlich gar nicht ausgehen. Die Pleite droht nicht erst im Juni, wenn eine Anleihe fällig wird. Schon jetzt könne die laufende Produktion nicht mehr bezahlt werden. Daher werde die zypriotische Wirtschaft in den nächsten Tagen kollabieren. Die Lösung müsse während des Wochenende gefunden werden. Andernfalls wäre der Staatsbankrott die Konsequenz. Dass die Börsen bisher nicht stärker reagieren, ist auf die geringe Größe Zyperns zurückzuführen. Positive Konjunkturindikatoren würden überwiegen, außerdem hoffe man immer noch auf eine Einigung, so Brezinschek.