Nordkorea: Neue Stufe der Eskalation

Seit einigen Wochen droht das kommunistische Regime Nordkoreas mehrmals pro Woche mit Militärschlägen gegen Südkorea und die USA. Jetzt haben die Spannungen aber eine neue Stufe erreicht: Vergangene Nacht hat der nordkoreanische Machthaber Kim Jong Un die strategischen Raketeneinheiten in Angriffsbereitschaft versetzten lassen.

Mittagsjournal, 29.3.2013

"Psychologische Kriegsführung"

Schon am Dienstag hat Nordkorea ähnliche Drohungen ausgestoßen wie heute nacht. Die amerikanischen Militärstützpunkte im Pazifik und das amerikanische Festland könnten mit Raketen angegriffen werden, hieß es damals, jetzt würden diese Raketeneinheiten in Angriffsbereitschaft versetzt. Sie sollen jederzeit zum Feuern bereit sein. Südkorea hat tatsächlich erhöhte Aktivitäten rund um die nordkoreanischen Raketenstützpunkte festgestellt. Ob die Raketen amerikanisches Territorium erreichen können, ist nicht klar. Der Sprecher des südkoreanischen Verteidigungsministeriums sagte zu der neuen Drohung: "Normalerweise werden Militäranweisungen im Geheimen gegeben. Macht man sie öffentlich, wie Nordkorea, sieht das nach psychologischer Kriegsführung aus."

USA "werden reagieren"

Anlass war diesmal, dass die USA zwei Langstrecken-Tarnkappenbomber am gemeinsamen Manöver mit Südkorea teilnehmen ließen. US-Verteidigungsminister Chuck Hagel schätzt die Situation so ein: "Nordkorea muss verstehen, dass das, was es tut, sehr gefährlich ist. Wir nehmen die Drohungen sehr ernst und werden darauf reagieren." China, die traditionelle Schutzmacht Nordkoreas, hat wie schon am Dienstag zur Mäßigung aufgerufen.