Kosovo: Auch EU-Gespräche gescheitert

Auch die achte Verhandlungsrunde der Ministerpräsidenten Serbiens und des Kosovo in Brüssel ist gestern nach 13 Stunden ohne Einigung abgeschlossen worden. Das Problem sind weiterhin Meinungsdifferenzen über die Befugnisse der geplanten Gemeinschaft der serbischen Gemeinden im Kosovo.

Mittagsjournal, 3.4.2013

Auch die jüngste Runde der Vermittlungsgespräche zwischen Serbien und Kosovo in Brüssel hat keinen Durchbruch gebracht. Möglicherweise werde es kommende Woche neue Beratungen über eine Normalisierung der Beziehungen zwischen der ehemaligen serbischen Provinz und Belgrad geben, sagte der kosovarische Regierungschef Hashim Thaci in der Nacht auf Mittwoch in Brüssel. Serbiens Ministerpräsident Ivica Dacic zeigte sich dazu grundsätzlich bereit.

Sollte Serbien "unseren Prinzipien zustimmen", könnten die Gespräche kommende Woche fortgesetzt werden, sagte Thaci. Dacic sprach von "schwierigen" Verhandlungen, bekräftigte aber zugleich grundsätzlich die Bereitschaft zu weiteren Gesprächen mit Thaci. "Wir haben noch Zeit, eine Lösung zu finden", sagte Dacic. Die EU-Kommission soll am 16. April einen Bericht zu den Verhandlungen vorlegen.

Knackpunkt der Gespräche ist die Frage, welche Rechte die serbische Minderheit im Kosovo erhält. Im Nordkosovo leben 40.000 ethnische Serben, weitere 80.000 Serben wohnen in Enklaven in der ehemaligen serbischen Provinz. Der Kosovo hatte 2008 seine Unabhängigkeit von Serbien erklärt, Belgrad erkennt dies bis heute nicht an. (Text: APA, Red.)