Nordkorea: "Atomkrieg genehmigt"

Die Spirale der starken Töne zwischen Nordkorea auf der einen Seite und den USA, Südkorea und Japan auf der anderen dreht sich unaufhörlich weiter. In einer schriftlichen Mitteilung hat Nordkorea den USA erneut mit einem Atomschlag gedroht. Die USA haben erklärt, die Drohung ernst zu nehmen und für jede Eskalation gerüstet zu sein.

Mittagsjournal, 4.4.2013

Schriftliche Drohung

Im staatlichen Fernsehen Nordkoreas werden Bilder von Massenaufmärschen nordkoreanischer Soldaten gezeigt. Sie versprechen ihr Leben für die nordkoreanische Führung zu geben und rufen "lasst uns töten". Die Inszenierung soll Nordkoreas Entschlossenheit demonstrieren. Das Regime hat der US-Regierung in der Nacht eine schriftliche Drohung übermittelt: " Als Reaktion auf weitere Aggressionen ist ein Atomangriff auf die USA nun endgültig genehmigt", so die Botschaft. Nordkorea spricht von einem gnadenlosen Einsatz bei dem auch moderne Waffen eingesetzt würden.

Manöver als Bedrohung

Als Aggressionen empfindet Nordkorea die gemeinsamen Militärmanöver Südkoreas und der USA, die jüngste Verschärfung der UNO-Sanktionen nach dem nordkoreanischen Atomwaffentest und die Aufrüstung der USA und Südkoreas in den letzten Tagen. Doch die USA sehen derzeit keine andere Reaktionsmöglichkeit auf die Provokationen Nordkoreas. US-Verteidigungsminister Chuck Hagel spricht von einer realen Bedrohung, die Drohungen müssten ernst genommen werden. Daher werde jetzt ein Raketenabwehrsystem auf der Pazifikinsel Guam aufgestellt. Das erste US-Kriegsschiff ist bereits in der Konfliktregion angekommen, ein zweites ist auf dem Weg.

Experte: Keine Angriffsdrohung

Auch Südkoreas Verteidigungsministerium lässt erneut ausrichten, dass Südkoreas Waffen bereit seien. Allerdings lässt das Verteidigungsministerium in Seoul auch durchblicken, dass ein Atomschlag gegen die USA gar nicht möglich ist. Nordkorea-Experte Chris Nelson glaubt nicht, dass Nordkorea angreifen will: "Die Drohungen Nordkoreas sind keine Aussagen darüber, was Nordkorea tun wird. Sie sind Aussagen darüber, was sie tun werden, falls wir sie angreifen." Diese Unterscheidung sei wichtig, so Chris Nelson.