Iran-Experte zu Atomverhandlungen
Im Streit über das iranische Atomprogramm hat heute in der Hauptstadt von Kasachstan, Almati, wieder eine Verhandlungsrunde begonnen. Der Leiter der Stiftung Wissenschaft und Politik in Berlin, Volker Perthes, der ein profunder Iran-Kenner ist, gehört zu den vorsichtigen Optimisten. Im Ö1-Gespräch skizziert er das aus seiner Sicht bestmögliche Verhandlungsergebnis.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 5.4.2013
Iran-Kenner Volker Perthes im Gespräch mit Birgit Schwarz
Teilabkommen "realistisch machen"
Die Sechsergruppe, die aus den UN-Sicherheitsratsmitgliedern USA, Russland, China, Frankreich und Großbritannien sowie Deutschland besteht, stellt dem Iran eine Lockerung der Sanktionen in Aussicht, wenn das Land im Gegenzug darauf verzichtet, in der unterirdischen Anlage Fordow Uran auf den spaltbaren Reinheitsgrad von 20 Prozent anzureichern. Die Expertenmeinungen über die Chancen auf eine Einigung gehen auseinander. Aus Sicht von Volker Perthes wäre ein Teilabkommen das bestmögliche Ergebnis, bei dem man sich auf eine Suspendierung der Urananreicherung auf 20 Prozent einigt sowie darauf, was mit den bereits angereicherten Elementen passiert. Im Gegenzug würden bestimmte Sanktionen ebenfalls suspendiert. Das könnte Vertrauen schaffen, um nach der iranischen Präsidentenwahl über weitere Schritte zu diskutieren, so Perthes. Das wäre zumindest eine Chance, "die man realistisch machen sollte".