Nordkorea warnt ausländische Botschaften

Das kommunistische Regime Nordkoreas heizt die Konfrontation auf der koreanischen Halbinsel weiter an. Indirekt droht es den internationalen Diplomaten in Pjöngjang. Das Regime hat mehreren Ländern nahelegt, ihr diplomatisches Personal aus Nordkorea abzuziehen. Mit aufwändigen Propagandafilmen bekräftigt der kommunistische Staat unterdessen seine Drohung, Südkorea und die USA mit Atomwaffen anzugreifen.

Morgenjournal, 6.4.2013

Sicherheit nicht gewährleistet

Nordkorea lässt seine Truppen marschieren, ein regelrechter Raketenhagel wird abgeschossen, Marinesoldaten trainieren und Artillerie wird in Stellung gebracht. Und Machthaber Kim Jong Un ist allgegenwärtig. Man sieht ihn inmitten seiner Generäle, mit einer Pistole hantierend und wie er mit wohlwollenden Blicken seine Soldaten durch eine Fernrohr beobachtet. Untermalt wird das Ganze mit begeisterten Kommentaren, das Regime in Pjöngjang zeigt seine Kriegsmaschinerie und signalisiert unverhohlen Freude an den militärischen Vorbereitungen.

Noch ist alles nur ein Planspiel, aber Entspannung ist nicht in Sicht. Dafür sorgen auch die indirekten Drohungen, mit denen zuletzt die internationalen Vertreter in Pjöngjang konfrontiert werden. Der kommunistische Staat hat den Diplomaten den Abzug nahegelegt. Man könne ihre Sicherheit nicht mehr gewährleisten, hieß es. Die Botschafter jener sieben EU-Länder, die in Nordkorea Vertretungen unterhalten, werden heute über diese jüngsten Warnungen des Regimes beraten. Dazu gehören Deutschland, Großbritannien, Schweden, Polen, Rumänien, Bulgarien und Tschechien. Österreich hat keine eigene Vertretung in Nordkorea. Besorgt zeigt sich in dem Zusammenhang auch Russland. Außenminister Sergej Lawrow weist aber darauf hin, dass eine Evakuierung der Botschaften nicht ausdrücklich empfohlen wird.

Betont gelassen geben sich die USA, auch angesichts der Verlegung einer nordkoreanischen Mittelstreckenrakete an die Ostküste, die mit einer Reichweite von bis zu 4000 Kilometer Südkorea, Japan oder eine US-Militärbasis auf der Insel Guam im Pazifik treffen könnte. Ein neuer Raketenstart würde uns nicht überraschen, erklärt Jay Carney, der Sprecher der Regierung in Washington: Carney fordert Nordkorea auf, seine Aktionen einzustellen, seine internationalen Verpflichtungen nachzukommen und unter Anspielung auf die krasse Armut -seine eigene Bevölkerung zu ernähren.

Nach den Worten des US-Regierungssprechers arbeiten die USA eng mit China und Russland zusammen, um auf Nordkorea Einfluss zu nehmen, Aber so wie sich das Land jetzt gebärdet, will es wahrscheinlich auf niemanden hören.