Bankgeheimnis: Wien steht alleine da

In Luxemburg wird das Bankgeheimnis aufgeweicht. Konten von Ausländern werden ab 2015 den ausländischen Steuerbehörden gemeldet. Das hat der luxemburgische Premierminister Jean-Claude Juncker heute bestätigt. Damit steigt auch der Druck auf Österreich.

Der Schatten eines Mannes

(c) Nietfeld,DPA

Abendjournal, 10.4.2013

Luxemburg lenkt ein

Das Bankgeheimnis ist nicht zu halten, weiß der luxemburgische Premierminister Jean-Claude Juncker. Darum hat Luxemburg heute auch die Flucht nach vorne angetreten. Ab 2015 soll zumindest für Steuer-Ausländer alles anders werden: „Der Finanzplatz lebt nicht von Schwarzgeld und Steuerhinterziehung. Deshalb können wir ohne großen Schaden ab Jänner 2015 den automatischen Informationsaustausch einführen“.

Wer außerhalb von Luxemburg steuerpflichtig ist, dessen Bankguthaben werden dann an die EU-Steuerbehörden gemeldet. Für Inländer soll laut Juncker alles beim Alten bleiben.

Neben der EU haben vor allem die USA Druck auf Luxemburg ausgeübt - mit der Drohung, dass Banken, die sich verweigern, vom US-Markt ausgeschlossen werden könnten: Dem kann man sich nicht verweigern. Sonst kann man dort keine Finanzgeschäfte mehr machen.

Mit dem Nachgeben Luxemburgs richten sich die Blicke verstärkt auf Österreich - das einzige EU-Land, das noch kein Datum für die Weitergabe der Bankdaten genannt hat, wie eine Sprecherin der EU-Kommission heute betont: „Österreich ist damit das letzte Land, das den automatischen Informationsaustausch verweigert. Wir hoffen, dass Österreich dem Luxemburger Beispiel folgt“.

Der Druck auf Österreich wird weiter zunehmen.