Immofinanz-Prozess geht ins Finale

Der Immofinanz-Prozess geht in die letzte Runde.
Übermorgen Freitag könnten bereits die Urteile ergehen. Deshalb hatten die drei Angeklagten, Ex-Immofinanzchef Karl Petrikovics, der ehemalige Aufsichtsratsvize Helmut Schwager und ein mitangeklagter Prokurist, heute noch einmal die Möglichkeit, zum Verfahren Stellung zu nehmen.

Abendjournal, 10.4.2013

"Wir haben wie die Idioten gearbeitet", sagt der Hauptangeklagte Karl Petrikovics, heute, um auf seine Verdienste bei Constantia Privatbank und Immofinanz hinzuweisen. Als Vorstand habe er hunderte Tage im Ausland verbracht um bei Investoren Klinken zu putzen. Das Verfahren habe die komplexen Strukturen in der Bank aufgezeigt, so Petrikovics, das sei die Welt in der man sich damals bewegt habe. Petrikovics nimmt auch den Mitangeklagten Prokuristen in Schutz: Dieser habe das angeklagte Geschäft durchgeführt wie 100ende anderen, inhaltlich aber nichts gewusst. Einen Seitenhieb gibt es von Petrikovics In Richtung der Turnauer-Erbin Christine de Catelbajac: Die Gründerfamilie habe 40 Millionen Schilling in die Bank investiert und über die Jahre 90 Millionen Euro an Dividenden erhalten, sagt der Angeklagte Ex-Vorstand.

Der Mitangeklagte Prokurist sieht sich in seiner Stellungnahme von Petrikovics falsch informiert und ins Feuer geschickt. Ex-Aufsichtsratsvize Helmut Schwager gesteht vor Gericht ein, dass eine Rechnung formal nicht in Ordnung war, er aber inhaltlich Anspruch auf die Zahlung gehabt habe. Petrikovics war ein Guru und Mastermind, sagt Schwager. Sein Anwalt Georg Zanger überrascht das Gericht danach noch mit Gutachten, die belegen sollen, dass Schwager besonders Obrigkeitshörig ist.